HINTERGRUND: Gewerbevereine halten sich zurück

Der TV fragte die Gewerbetreibenden vor Ort, ob für sie Regiogeld ein Projekt ist, das ihnen sinnvoll erscheint und dem sie sich anschließen könnten. HEINZ WEBER, Vorsitzender des Gewerbevereins GeroTeam in Gerolstein: "Ob Regiogeld in der genannten Form für uns sinnvoll ist, kann man ohne Erfahrung und Umfrage nicht sagen. Es gibt bei unseren 90 Mitgliedsbetrieben schon den Geschenkgutschein ‚GeroBon’ im Wert von 25 Euro, der von der Volksbank Eifel-Mitte und der Kreissparkasse verkauft wird. Auch er hat den Sinn, dass der Umsatz – unabhängig von einem einzelnen Geschäft – in der Stadt bleibt und nur bei den ‚GeroTeam’-Teilnehmern eingelöst werden kann. Die Kunden nehmen den ‚GeroBon’ gut an, wenn sie Geschenke machen und dem Beschenkten überlassen wollen, was er sich für den Gegenwert kauft." HANS-DIETER WILHELM, Vorsitzender des Dauner Gewerbevereins: "Wir haben intern lange über zusätzliche Systeme wie Rabattkarten oder Gutscheine diskutiert, aber das ist für uns derzeit kein Thema mehr. Ob Regiogeld Erfolg haben könnte oder nicht, kann ich so nicht beurteilen. Das Ziel, damit möglichst heimische Betriebe zu stützen, ist gut. Aber die Kunden kaufen dort, wo sie es wollen. Zudem haben sich noch etliche nicht wirklich an den Euro gewöhnt, und nun schon wieder etwas Neues...?" ALFRED BORSCH, Vorsitzender des Gewerbevereins Kelberg: "Natürlich ist es begrüßenswert, die hiesigen Betriebe zu unterstützen und die alteingesessenen Fachgeschäfte. Das macht Sinn. Aber bevor wir näher über einen ‚Eifel-Euro’ diskutieren, müssten noch viele Fragen geklärt sein, zum Beispiel: Wo ist der besondere Nutzen für die Kunden, wenn die bequeme EC-Karten gewöhnt sind? Und wie aufwändig und kostenintensiv ist das für die Teilnehmer am Geldexperiment wirklich?" MANFRED SCHMITZ, Vorsitzender des Gewerbevereins Hillesheim: "Interessant ist Regiogeld schon, wenn es kleineren Betrieben, wie sie bei uns überwiegen, Umsatz bringt. Allerdings haben wir bislang nur nebenbei davon erfahren. Wünschenswert wäre es doch, wenn die Initiatoren gezielt auf uns zugehen, uns informieren und uns mit ins Boot holen – schließlich käme es auf die Gewerbetreibenden an, dass sie mitmachen." (ako)

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