Neue Perspektiven

Der Traum ist aus: Die Perspektive des "Lückenschlusses 2010" von Rengen bis Tondorf ist vom Tisch, und nicht nur das: Auch von den meisten Teilstücken ist keine Rede mehr. Finanz-Staatssekretär Karl Diller hat klargemacht, wo es lang geht: Bis 2010 ist allenfalls der Bau bis zur Anschlussstelle Gerolstein realisierbar. Und selbst das wird schwierig genug. Vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, dass der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage die Karten neu mischt, bevor er nach Berlin fährt, wo um viel Geld gepokert wird. Sein Trumpf, mit dem er stechen will: Das Nein zur Behelfsausfahrt. Damit will er Druck machen, dass so schnell wie möglich weitergebaut wird. Als "Bonbon" kann so schon mal 1,3 Millionen Euro in die Waagschale werfen. Binnen weniger Tage sind Wünsche und Wirklichkeit in ein neues Verhältnis gerückt worden. Auch wenn Bauckhage optimistisch ist für den Weiterbau, die unendliche Geschichte des Lückenschlusses beweist: Erwarten sollte man möglichst wenig. "Echtes" Geld aus dem Bundeshaushalt ist schon lange nicht mehr in das Projekt geflossen. Die Millionen, die derzeit verbaut werden, sind nur möglich geworden durch den Milliarden-Segen aus der UMTS-Versteigerung. Bauckhage wird gute Karten und gute Nerven brauchen, denn beim Poker in Berlin sitzen "ausgebuffte Zocker" mit am Tisch, die auch ihre Projekte durchdrücken wollen. s.sartoris@volksfreund.de

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