Prozess gegen Bitburger Arzt geht weiter

Bitburg · Bitburg Ein Bitburger Arzt steht wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht. Er soll im März 2015 einen Patienten im Marienhausklinikum nicht untersucht haben, weil sein Bereitschaftsdienst zu Ende war.

Der Patient erlitt jedoch einen Herzinfarkt und starb zwei Tage später. Nun müssen Zuständigkeiten geklärt werden: Hätte der Bereitschaftsarzt dem Patienten helfen müssen, statt an den Stationsarzt zu verweisen, obwohl seine Schicht bereits vorbei war?
Der Verdacht auf fahrlässige Tötung hat sich nicht bestätigt. Darum wurde der Arzt wegen unterlassener Hilfeleistung zu einer Geldstrafe von 9000 Euro verklagt. Doch dagegen hat der Angeklagte Einspruch eingelegt.
Dass es sich um einen akuten Notfall handelte, habe er nicht geahnt, sagt er. Mitten in der Nacht habe ihn eine Krankenschwester angerufen und ihm von den Atembeschwerden des Patienten erzählt. Der Arzt habe sie angewiesen, Medikamente zu verabreichen. Als danach stundenlang kein Anruf mehr gekommen sei, sei er davon ausgegangen, dass es keinen Grund zur Sorge gebe.
Der Zimmernachbar hat ausgesagt, er habe mehrmals für den Patienten Pfleger gerufen. Der Patient habe die ganze Nacht nicht atmen können, schwere Schmerzen gehabt und sei überhaupt nicht behandelt worden.
Der Prozess vor dem Amtsgericht Bitburg wird am heutigen Mittwoch um 9 Uhr fortgesetzt. Wahrscheinlich wird es noch einen weiteren Termin geben.

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