Schmerzen in Gillenfeld

Der Hintergrund der Dekanatsreform ist klar: Finanzielle und personelle Sorgen veranlassen das Bistum, Kräfte zu bündeln und Grenzen neu abzustecken. Dafür wird man auch in Gillenfeld Verständnis haben.

Die Gillenfelder sind aber zugleich auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Reform auch noch weh tun wird. So lautet eine versteckte Botschaft, dass sich die Gemeinden umstellen und von bisherigen Ansprüchen lösen müssen - vielleicht vom gewohnten Gottesdienst im eigenen Gotteshaus hin zur Nachbarskirche. Oder - wie jetzt auf Dekanatsebene - von alten Verbindungen. Und genau hier liegt der Pferdefuß der Reform: Sie wird manchem nicht nur lieb gewordene Gewohnheiten abspenstig machen, sondern in Jahrzehnten und Jahrhunderten gewachsene ortskirchliche Strukturen kosten, auf denen die Weitergabe des Glaubens fußt. Siehe Gillenfeld. Dort tut die Reform jetzt zum ersten Mal weh. Bald auch der Kirche? Die nicht eben feine Art, mit der Trier von oben herab verkündet und dabei alles ignoriert, was vor Ort in die Waagschale geworfen wurde, wirkt sehr bürokratisch und wenig kirchenmenschlich. m.pfeil@volksfreund.de

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