Toi, toi, toi

Ein Champion der Sportart Nummer eins - denn das ist Ringen in Kasachstan - will seinen jugendlichen Landsleuten fernab von ihrer Heimat eben jenen Sport beibringen. Eine entzückende und Erfolg versprechende Idee.

Denn: Das ist ungefähr damit zu vergleichen, wenn Matthias Sammer oder Mario Basler im Ausland eine Fußballschule für deutsche Kinder aufmachen und diese auch trainieren würden. Leibhaftig. Ein Stoff, aus dem die kühnsten Träume vieler deutscher Jungs gestrickt sind. Für Kinder und Jugendliche aus dem fernen Kasachstan, die in Deutschland leben, aber von denen viele nie ihre Heimat hier gefunden haben, kann dieser Traum nun Wirklichkeit werden. Doch Kämpfer Makarov geht es nicht nur darum, den Heranwachsenden seinen Sport beizubringen. Er will vor allem diejenigen von der Straße holen, die halt- und ziellos herumirren. Er will ihnen, die bereits aufgegeben haben, ein Ventil geben für ihre überschüssige Energie, die sie nicht in Arbeit und Bildung stecken können (oder wollen - weil ja eh alles keinen Zweck hat). Und vor allem lebt der Kämpfer vor, dass man hart dafür trainieren muss, um die eigenen Ziele zu erreichen, um erfolgreich zu sein. Und, dass es sich lohnt, daran hart zu arbeiten. Im Sport wie im richtigen Leben. Und so ganz nebenbei will er über den Weg des Sports die Brücke zwischen Einheimischen (denn natürlich sind auch die eingeladen) und Neubürgern schlagen. Ein verheißungsvoller Weg, bei dem der erste Schritt der schwerste sein wird. Nämlich der, zum ersten Training zu gehen. Champion Makarov steht vor seiner größten Herausforderung: Der Erfolg eines jeden Jugendlichen, den er überzeugt, wäre größer als alle seine bisher erlangten Titel. Toi, toi, toi. m.huebner@volksfreund.de

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