Traurige Beteiligung

War da was? Die Zahlen der Landtagswahl im Kreis Daun haben sich zwar etwas verändert gegenüber 2001, aber einen Erdrutsch hat es nicht gegeben. Auch wenn die CDU wieder an Boden verloren hat gegenüber der SPD, können sich die Christdemokraten zumindest darüber freuen, dass sie nicht ähnlich "abgewatscht" wurden wie andere Parteifreunde im Land (siehe Kreis Bitburg-Prüm).

Einen Wahlkreis zu verteidigen ist nicht mehr so selbstverständlich wie noch vor zehn oder 15 Jahren, als die CDU noch die alles dominierende Kraft war. Die SPD darf sich über das Ergebnis freuen, das aber keine Garantie dafür ist, dass sie auch bei der Kommunalwahl wieder Boden gutmacht. Das Ergebnis zeigt: Die Bürger differenzieren ganz genau, auf welcher Ebene gewählt wird. Gesetzmäßigkeiten, nach denen Parteien sich ihrer "Erbhöfe" sicher sein können, werden zunehmend außer Kraft gesetzt. Jenseits der "nackten Zahlen" gibt es ein Ergebnis, das wirklich zur Sorge Anlass gibt: die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Daun von nur noch unter 60 Prozent. Interessiert die Politik nur noch so wenige? Die zunehmende Wahl-Abstinenz, die man in der Vergangenheit vor allem in den ostdeutschen Ländern konstatierte, hat nun endgültig auch den Westen und damit auch den Kreis eingeholt. Wählen war früher erste Bürgerpflicht, aber diese Einstellung bröckelt zusehends. Wie soll das erst bei der Landrats-Wahl im kommenden Jahr aussehen, mit der kein weiteres großes politisches Ereignis verbunden ist? s.sartoris@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort