Karneval: Ein präparierter Schuh und friedliche Narren in Trier

Trier · Zehntausende Narren feiern einen überwiegend friedlichen Höhepunkt des Straßenkarnevals. Nur in Trier musste die Polizei eingreifen.

Karneval: Ein präparierter Schuh und friedliche Narren in Trier
Foto: Jörg Pistorius

Kein Regen und nur kleinere Zwischenfälle haben die Freude der Karnevalisten am Rosenmontag getrübt. Zum Höhepunkt des Straßenkarnevals feierten am Rosenmontag Zehntausende Narren die zahlreichen Motivwagen und kostümierten Gruppen. Mit mehr als 90 Gruppen und 1500 Aktiven war dabei traditionell Trier das Zentrum des närrischen Treibens. Fast genau fünf Stunden benötigte dort der Zug, bis auch der letzte Motivwagen die Strecke von Trier-Süd bis zur Arena im Norden der Stadt bewältigt hatte.

Die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt setzten alleine mehr als 200 Beamte ein, um Zwischenfälle zu vermeiden und für Sicherheit zu sorgen. Wie per Twitter angekündigt, haben die Polizisten auch kontrolliert, was sich in den Rucksäcken und Flaschen vor allem der jugendlichen Zugteilnehmer und Passanten befindet. Es gab keine besonderen Auffälligkeiten. Die Polizei, die auch mit Videotechnik im Einsatz war, musste trotz der überwiegend friedlichen Stimmung mehrfach wegen Straftaten einschreiten.

Insgesamt erfasste die Polizei bis 17.30 Uhr sechs Strafanzeigen. In der Hauptsache ging es dabei um Körperverletzung. Elf Personen wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen.
So dürfte sich auch ein 43-Jähriger über das Wiedersehen mit den Polizeibeamten im Trierer Margarethengässchen weniger gefreut haben. Gegen ihn bestand ein Haftbefehl. Die Polizei nahm ihn fest und brachten ihn in die Justizvollzugsanstalt.

Besonders kreativ fühlte sich ein 38-Jähriger, der eine Kamera auf seinem Schuh installiert hatte und die Feiernden von unten filmte. Sowohl die Kamera als auch sein Handy, auf dem die Daten gespeichert wurden, sind nun sichergestellt und werden von der Polizei ausgewertet.

Außerdem stellten die Beamten zwei echte Faustfeuerwaffen sicher, die zwar im Vorfeld des Umzuges vom Eigentümer unbrauchbar gemacht worden waren. Nach Ansicht der Polizei dienten sie dennoch als sogenannte Anscheinswaffen dazu, Angst unter Zuschauern zu verbreiten.

Die Polizei zieht insgesamt ein positives Fazit. "Unser Sicherheitskonzept zum Umzug ist aufgegangen", erklärte Einsatzleiter Ralf Krämer. "Die meisten Karnevalsjecken feierten friedlich, sodass der heutige Umzug sowohl für die Polizei, die Karnevalsjecken am Rand, als auch für die teilnehmenden Gruppen ein gelungenes Highlight der Fastnachtstage bildet."
Traditionell war auch der Rosenmontagszug in Trier-Ehrang mit 65 Fußgruppen und Wagen gut bestückt. In der Eifel zählte der Umzug in Gerolstein (Kreis Vulkaneifel) mit 1000 Aktiven die meisten Teilnehmer. Im Kreis Bernkastel-Wittlich war des der närrische Lindwurm in Dreis, der am Rosenmontag mit 1300 Teilnehmern glänzen konnte.
Info

Jugendlicher weiterhin in Lebensgefahr
(r.n.) Der 14-Jährige, der am Sonntag bei der Rückfahrt eines Fastnachtswagens bei Schweich (Kreis-Trier-Saarburg) mit dem Kopf gegen die Betonvertrebung einer Brücke geprallt ist, befindet sich weiterhin in einem sehr ernsten Zustand. Das hat die Polizei gestern bestätigt. Ein Gutachter soll klären, wie es zu dem Unfall gekommen ist.

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