20 Prozent als Hürde

Blick ins Detail: Analog zum Bundestrend haben auch im Kreis die CDU, aber noch viel stärker die SPD Stimmen verloren und die Kleinen - allen voran die FDP - hinzugewonnen. Dennoch gibt es in den Städten und Dörfern interessante Ausreißer.

Daun. Die Zeiten, in denen die CDU in der Eifel - speziell im Landkreis Vulkaneifel - in der Regel absolute Mehrheiten einfährt, sind vorbei. Das gilt auch für diese Bundestagswahl. An frühere Stärke erinnern da nur noch vereinzelt Ergebnisse wie in Kolverath (67,8 Prozent; fortan alle Angaben in Prozent) und Kirsbach (65,5) in der Verbandsgemeinde Kelberg oder in Kradenbach (61,6) in der VG Daun. Im Gerolsteiner und Hillesheimer Land kommt sie nirgends mehr über 50 Prozent.

Die SPD wiederum kämpft mittlerweile mit einer ganz anderen Hürde im Kreis: 20 Prozent. Selbst einstellige Ergebnisse sind in der Verbandsgemeinde Daun (Gefell: 5,4; Mückeln: 8,1; Sarmersbach: 8,7) sowie in der Verbandsgemeinde Kelberg (Katz-winkel: 8,5; Kirsbach: 8,2; Mannebach: 9,4; Oberelz: 9,7; Uess: 7,1) keine Seltenheit mehr. Hinzu kommt, dass die SPD in etlichen gemeinden von der FDP überflügelt wird.

Hier eine Liste der auffälligsten Ergebnisse in den einzelnen Verbandsgemeinden:

In der Verbandsgemeinde Daun legt die FDP gegenüber der Bundestagswahl 2005 in zwei Orten besonders zu: In Gefell steigt sie um 23,6 auf 32,1 Prozent, in Steinigen um 19,4 auf 32 Prozent. Im gleichen Dorf erleidet die CDU einen Einbruch von 23 auf 39,2 Prozent. Jeweils um etwas mehr als neun Prozent legen die Grünen zu in Meisburg (gesamt: 12,6) und in Utzerath (15,5) und die Linken in Strohn (11,2) sowie in Schönbach (14,2).

In der Verbandsgemeinde Gerolstein hat sich in Hohenfels-Essingen Beachtliches getan: Während die SPD um 20,4 Prozent absackte und mit der FDP bei 17,6 Prozent landete, gewann die Linke 11,6 Prozent hinzu, erreichte 18,2 Prozent und überflügelte so beide Parteien.

In der Verbandsgemeinde Kelberg rutsche die CDU in vier Orten deutlich ab: in Reimerath um 24,5 auf 43,9 Prozent, in Nitz um 20,5 auf 54,5 Prozent, in Kirsbach um 19,6 auf noch immer beachtliche 65,6 Prozent und in Uess um 19,3 auf 53,6 Prozent. Ansonsten fallen auf: die Verluste der SPD in Horperath um 21 auf nur noch 11,8 Prozent sowie die Gewinne der FDP in Welcherath um 18,4 auf 29,7 Prozent und die der Linken in Horperath um 14,9 auf 19,6 Prozent und in Beinhausen von 12,5 auf 17,5 Prozent.

In der Verbandsgemeinde Hillesheim verliert die CDU in Berndorf 10,1 Prozent und landet bei 42,6 Prozent. In Oberehe-Stroh-eich lacht die FDP dank eines Stimmenzuwachses um 18,5 auf 26,5 Prozent, im Gegenzug trauert die SPD, die um 22,8 auf 17,9 Prozent einbricht.

In der Verbandsgemeinde Obere Kyll verliert die SPD in zwei Orten satte 14 Prozent: In Esch landet sie somit bei 23,9 Prozent und in Schüller bei 26,2 Prozent. Ähnlich stark, nämlich um 13,4 Prozent, bricht die CDU in Kerschenbach ein, wo sie nur 37,2 Prozent erreicht. /jöl

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