200 Jahre Mittelpunkt des geistlichen Lebens

Gerolstein · Mitten in Gerolstein haben am Wochenende viele Gläubige den 200. Jahrestag der Einweihung der Pfarrkirche St. Anna gefeiert. Das Gotteshaus war nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut worden.

Gerolstein. Das äußere Zeichen des Festes sind die Fahnen am Glockenturm der St. Anna-Kirche. Im frisch renovierten Inneren versammeln sich rund 300 Gäste zum Gottesdienst, später folgt ein Festakt im Pfarrheim. Während es am Samstagnachmittag auf dem Altstadtparkplatz nach der Eröffnung der zweitägigen Feier noch weitestgehend ruhig blieb - erst am Abend füllte sich zum Konzert der Band "Bounce" der Platz - zeichnet sich schon am frühen Sonntagmorgen ab, dass der 200. Geburtstag der Gerolsteiner St. Anna-Kirche mit vielen Besuchern gefeiert werden wird.
Kirche verändert und vergrößert


"Es ist ein Gotteshaus mitten in der Stadt", heißt es in der Festpredigt von Pfarrer Ralf Pius Krämer.
"Wir feiern nicht das Gebäude, sondern die Menschen, die hier ein und aus gehen und sowohl Freude und Glück, als auch Trauer und Leid in diesem Haus erlebt haben."
1813 wurde der Neubau im "Flecken" errichtet. In den vergangenen 200 Jahren wurde die Kirche immer wieder vergrößert und veränderte ihr Gesicht im Laufe der Zeit. Folgenschwer war die Zerstörung durch die Bombenangriffe vor 70 Jahren. Der notwendige Wiederaufbau erfolgte mit den beschränkten Mitteln und Möglichkeiten nach dem Krieg - die komplette Neugestaltung des Kirchenraumes in den Jahren 1979 bis 1981 brachte die jetzige Raumaufteilung mit dem Altar in der Mitte.
In den vergangenen zwei Jahren wurde der Innenraum saniert und neu gestaltet, sodass die St.Anna-Kirche in frischem Glanz erstrahlt.
Im Pfarrheim können sich die Besucher das Gotteshaus im Wandel der Zeit anschauen: Die Fotoausstellung "St. Anna damals und heute" zeigt historische und aktuelle Bilder.
Autor eröffnet Festakt


Karl-Heinz Böffgen, der in seinem Buch "Meine Geschichte von Gerolstein" den hiesigen Kirchenbauten ein eigenes Kapitel widmete, eröffnet den Festakt. In seinem Buch beschreibt er die Entstehungsgeschichte St. Annas. Seine Recherchen belegen unter anderem, dass die Kirche im Jahre 1889 durch den westlich gelegenen Choranbau und das Seitenschiff erweitert wurde, der Turm 1936 um fünf Meter erhöht wurde und im Folgejahr vier neue Glocken erhielt. Die Kirche wuchs also beständig und die großen Kriegsschäden wurden schnell behoben - eine Abbildung in Böffgens Buch zeigt den Grundriss von 1813 und den um einiges größeren aus dem Jahre 1981, nach den erfolgten umfangreichen Ausbauarbeiten und Umgestaltungen.
All das zeigt, dass die Gerolsteiner stets um ihre Pfarrkirche bemüht waren - und auch das wird in der Gemeinde ausgiebig gewürdigt und gefeiert.

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