Überraschender Vorstoß

Der CDU-Landtagsabgeordnete Herbert Schneiders hat dem Eifelkreis Bitburg-Prüm Bereitschaft zu einer Sparkassenfusion signalisiert. Allerdings stößt sein Vorschlag im Kreis Vulkaneifel auf wenig Gegenliebe.

Daun/Bitburg/Trier. (sts) Der Dauner CDU-Landtagsabgeordnete Herbert Schneiders kritisiert die Stadt Trier (besonders die SPD-Stadtratsfraktion) für deren Ausstieg (gegen die Stimmen der CDU-Fraktion) aus der Flugplatz Bitburg GmbH, in der auch der Kreis Vulkaneifel Mitglied ist. Er könne den Eindruck, dass für die Mehrheit des Stadtrats die Region im Schatten der Porta Nigra aufhöre, nur bestätigen.Es sei merkwürdig, dass Trier gerade jetzt, wo sich die Genehmigung für den Flugbetrieb abzeichne, die Mitgliedschaft in der Flugplatz Bitburg GmbH kündige. Zum Zeitpunkt der Gründung habe man gemeinsam ein gutes Projekt für die Region erkannt und auf den Weg gebracht. "Jetzt, da es in eine konkrete Phase mündet, werden Torpedos abgefeuert", so Schneiders."Region ist keine Einbahnstraße"

Region sei eben keine Einbahnstraße nach Trier, und "das sollten auch die Freunde und Kommunalpolitiker im Eifelkreis Bitburg-Prüm erkennen". Aus der Kritik mündet ein überraschender Vorstoß: Die Lösung der Probleme in der Eifelregion könne er sich viel besser gemeinsam mit den Freunden in der Eifel vorstellen. Mit der Bemerkung "Das gilt auch für Fusionen wie beispielsweise im Sparkassenbereich" lässt Schneiders Bereitschaft zu einer Sparkassenfusion mit Bitburg-Prüm erkennen. Für ihn sei bemerkenswert, dass Trier in der Frage der Sparkassenfusion nach der Region greife (gemeint ist die Fusion der Sparkassen Trier und Bitburg-Prüm), dort aber, wo es gelte, in der Region Projekte wie die Flugplatzgesellschaft zu schultern, den gleichen Partnern die kalte Schulter zeige. Heinz Onnertz, als Landrat auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel, hält von diesem Vorstoß "gar nichts". Vorstand und Verwaltungsrat der KSK hätten eine übereinstimmende Auffassung zur Fusionsfrage. "Danach sehen wir derzeit weder eine Notwendigkeit noch einen Sinn in einer Fusion. Dennoch stehe ich persönlich natürlich immer zu Gesprächen zur Verfügung, insbesondere dann, wenn sich Sachlagen geändert haben. Ich halte aber nichts von parteipolitisch motivierten Vorstößen, da sie in aller Regel nicht zielführend sind", so Onnertz.CDU-Kreistagstags-Fraktionsvorsitzender Gordon Schnieder hält die Kritik von Schneiders am Verhalten der Mehrheit des Trierer Stadtrats für berechtigt und das Fusionsangebot für "legitim". Dies widerspreche nicht der bisherigen Haltung seiner Partei. Allerdings gibt es aus seiner Sicht "keine Not" für eine Fusion. Ein Gesprächsangebot seitens der Bitburger würde er nicht ablehnen, aber von sich aus nicht aktiv werden, erklärt Schnieder. Übereinstimmende Auffassung

SPD-Kreistagsfraktions-chef Wolfgang Jenssen ist "unverändert für eine eigenständige KSK Vulkaneifel". Sie sei stark und kompetent genug, um auch ohne Fusionen die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen. KSK-Vorstandsvorsitzender Dieter Grau nimmt das Thema "Fusion" gelassen, denn "derzeit ist es kein Thema". Die KSK stehe auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament und behaupte sich sehr erfolgreich auf dem Markt. Wenn ein Zusammenschluss konkret auf der Tagesordnung gestanden hätte, wäre die KSK Bitburg-Prüm aus seiner Sicht durchaus ein geeigneter Fusionspartner gewesen, da man auf "Augenhöhe" hätte verhandeln können. "Allerdings muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass eine solche Fusion auf mittlere Sicht in Daun den Wegfall von 50 Stellen bedeutet hätte", macht Grau klar.

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