Ärger um "Tretminen"

HILLESHEIM. Harte Steine, geschmeidiger Sand, kaltes Wasser, wabbeliger Matsch: Der seit zweieinhalb Jahren bestehende Barfuß-Pfad im Bolsdorfer Tälchen in Hillesheim erfreut sich besonders bei Familien großer Beliebtheit. Leider auch bei arglosen Hundebesitzern.

Leonie Faber aus Daun-Pützborn sagt: "Es wundert mich, dass ein solches Angebot, das von der Idee her gut und zudem in der Region einzigartig ist, so vernachlässigt wird." Im Rahmen einer Ferienfreizeit hat sie einen Ausflug zum Barfuß-Pfad im Hillesheimer Naherholungsgebiet organisiert. Mit dabei waren acht Erwachsene und 15 Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren. Doch der erhoffte Spaß wurde arg getrübt. "Da lagen etliche Hundehaufen rum - in der Wiese und sogar auf den einzelnen Feldern. Acht Stück habe ich gezählt." Zudem hätten auf einigen der zwei Dutzend Felder Disteln für unangenehme Überraschungen gesorgt. In der Tat: Bei TV-Recherchen vor Ort bestätigten sich die Schilderungen. Dort, wo der geteerte Feldweg nach Bolsdorf verläuft, lag an mehreren Stellen Hundekot im Grünstreifen des Barfuß-Pfads. Und das, obwohl auf der anderen Seite des Wegs Weiden sind und sich zudem am Ausgangspunkt der touristischen Attraktion eine Hundebox befindet. Und die besagten Disteln wuchern nicht nur auf dem einen oder anderen Feld, sondern auch auf dem Trampelpfad dazwischen. "Schade, denn so mussten wir uns mehr auf die lauernden ,Gefahren' konzentrieren, als uns aufs das sinnliche Vergnügen einlassen zu können", berichtet Leonie Faber. Trotzdem landete ein Mitglied der Gruppe einen "Volltreffer". Angesprochen auf die Problematik sagte Manfred Schmitz, Leiter des Hillesheimer Tourismus-Büros und einer der "Väter" des Barfuß-Pfads: "Das Problem besteht leider nicht erst seit gestern, aber es ist nur schwer in den Griff zu kriegen. Wir haben auf die Einsicht der Hundebesitzer gehofft, uns damit aber wohl leider verkalkuliert." Nachdem bereits der eine oder andere Appell im Mitteilungsblättchen veröffentlicht und eine Hundebox installiert wurde, die Anlage laut Schmitz "regelmäßig" von den Stadtarbeitern gesäubert und in Ordnung gehalten wird, will er nun mit Stadtbürgermeister Matthias Stein einen neuen Versuch starten. Dieser sagte auf TV-Anfrage: "Es ist eine Sauerei und ich denke, wir müssen durchgreifen und gegen Hundehalter, die erwischt werden, Bußgeld verhängen." Zuversichtlich, das Problem vollends in den Griff zu bekommen, ist er dennoch nicht. Das gilt auch für Schmitz, in dessen Worten Resignation mitschwingt. Er sagt: "Die Anlage ist nicht eingezäunt, und wir erheben dort ja auch keinen Eintritt. Was sollen wir denn machen, als an die Einsicht der Hundebesitzer zu appellieren? Etwa einen Polizisten dort Streife laufen lassen?" Zum Distelproblem meinte er, dass "man oft gar nicht hinterher komme, das Unkraut zu beseitigen". Dennoch: "Wir haben schon den Anspruch, dass das Objekt in Ordnung gehalten wird."

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