"Aller guten Dinge sind drei"

Gerolstein · Erste Hürde ist genommen: Die Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein hat einstimmig die Fusionsvereinbarung mit den Nachbarn Hillesheim und Obere Kyll beschlossen.

 Kommt die Fusion wie geplant, wird das Gerolsteiner Rathaus die Zentrale der neuen Verbandsgemeinde. TV-Foto: Stephan Sartoris

Kommt die Fusion wie geplant, wird das Gerolsteiner Rathaus die Zentrale der neuen Verbandsgemeinde. TV-Foto: Stephan Sartoris

Foto: (e_daun )

Gerolstein Für viele der Mitglieder des Rats der VG Gerolstein mag die jüngste Sitzung wie ein Déjà-vu-Erlebnis gewesen sein. Stand doch das alles dominierende Thema der vergangenen Jahre wieder auf der Tagesordnung: Fusion. Dreier-Variante, Zweier-Variante, gar kein Zusammenschluss: Es gibt wohl keine Option, die nicht schon diskutiert worden wäre. Nun also soll es das Dreier-Bündnis werden: Gerolstein, Hillesheim, Obere Kyll.

Als erstes Gremium hat der VG-Rat Gerolstein seine Zustimmung gegeben, und das einstimmig. Keine Überraschung, denn wenn der Zusammenschluss zum 1. Januar 2019 gelingt, ändert sich für die Gerolsteiner wenig. Die Stadt bleibt Verwaltungssitz und die neue VG trägt den Namen "Gerolstein". Und die wird die größte im Kreis Vulkaneifel sein: 36 Dörfer, zwei Städte, knapp 31 000 Einwohner, 455 Quadratkilometer Fläche. "Das ist doch schon etwas", stellte Matthias Pauly (CDU), Bürgermeister der VG Gerolstein, fest. Er stellte die Details der Fusionsvereinbarung vor, großartig darüber diskutiert wurde nicht, denn die Eckpunkte des Papiers sind weitgehend identisch mit denen, was bereits mit Hillesheim ausgehandelt worden war.

Johannes Burggraf (CDU) begrüßte das in den Verhandlungen mit den Nachbarn Erreichte. "Die neue VG wird stark und überlebensfähig sein", erklärte er. Für Georg Linnerth (SPD) war nach langen Verhandlungen ein "sehr gutes Ergebnis" herausgekommen, das den "Start in eine gute Zukunft der VG, die künftig was zu sagen hat in der Region", markiere. Klaus-Dieter Peters (FWG) erklärte, er hoffe, dass auch Hillesheim und die Obere Kyll zustimmen würden. Das Wort "historisch" mochte Matthias Pauly nicht mehr verwenden, denn das hatte er schon vor mehr als zwei Jahren getan, als die Fusion mit Hillesheim in trockenen Tüchern schien. Ratsmitglied Sabine Martinetz hatte aber kein Problem mit der Bezeichnung: "Für mich es ist es ein historischer Moment, wenn 30 000 Menschen zusammenkommen." Mit Blick darauf, dass bereits zwei Mal über Fusionsvereinbarungen abgestimmt wurde, brachte es Bürgermeister Pauly auf den Punkt: "Aller guten, sind drei - dann sollte es aber auch genug sein."Extra: ECKPUNKTE UND PROJEKTLISTE


In Hillesheim und Jünkerath sollen dauerhaft Bürgerbüros der neuen VG eingerichtet werden. Darüber hinaus soll im Rathaus Hillesheim für mindestens acht Jahre nach der Fusion ein Fachbereich oder eine vergleichbare Organisationseinheit angesiedelt werden. Die KFZ-Zulassungsstelle soll in Jünkerath bleiben. In Gerolstein, Hillesheim und Stadtkyll bleiben die Tourist-Informationen bestehen. Die neue VG wird die Frage der Schulträgerschaft für die Realschulen plus in Gerolstein, Hillesheim und Jünkerath mit dem Kreis klären. Das Land hat für den Fall, dass die Dreier-Fusion auf freiwilliger Basis zustande kommt, eine besondere Förderung bei Investitionsprojekten, die der künftigen VG dienen, angekündigt. In den Verhandlungen wurden einvernehmlich vier Projekte festgelegt, die gegenüber dem Land für eine bevorzugte Förderung angemeldet werden sollen: Neubau einer Sporthalle in Hillesheim (Investitionsvolumen etwa 3,3 Millionen Euro), Verbesserung der Wasserversorgung in der Oberen Kyll durch Bau eines zentralen Hochbehälters in Schüller (Investitionsvolumen 3,5 bis 4 Millionen Euro), Modernisierung/Sanierung des Rathauses Gerolstein (Investitionsvolumen etwa 5 Millionen Euro), Erstellung eines Konzeptes zur Klärschlammentsorgung.

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