Alles Bio oder was?

Die Verwertung von nachwachsenden Rohstoffen sowie die Verbindung zwischen Naturschutz und landwirtschaftlicher Nutzung hat Umweltministerin Margit Conrad bei ihrem Besuch aufgegriffen.

 Umweltministerin Margit Conrad (vierte von rechts) besuchte den Bauernhof von Helmut Rodermann (Mitte), der 25 Hektar so genannter Vertragsnaturschutzflächen landwirtschaftlich nutzt. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Umweltministerin Margit Conrad (vierte von rechts) besuchte den Bauernhof von Helmut Rodermann (Mitte), der 25 Hektar so genannter Vertragsnaturschutzflächen landwirtschaftlich nutzt. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Wiesbaum. "Wiesbaum gilt als Beispielgemeinde in der Nutzung nachwachsender Rohstoffe", erklärte Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt (SPD). Auf ihre Einladung war Umweltministerin Margit Conrad in die Eifel gekommen. Zuerst machte der große Tross auf dem Bauernhof von Helmut Rodermann Halt. Er stellte seinen Hof vor. Von den 130 Hektar bewirtschaftetem Areal fallen 25 Hektar unter Vertragsnaturschutz. Für diese Flächen bekommen die Landwirte Fördermittel. Das minderwertige Mähgut dieser Flächen nutze er als Ergänzungsfutter. Conrad meinte: "Das ist ein alternatives Wirtschaftselement in der europaweit auslaufenden Milchquote." Rodermann entgegnete: "Ich bin am Limit, mehr Flächen kann ich nicht nehmen." 30 Hektar brauche er für den Getreideanbau und 75 Hektar Grünland für die 90 Milchkühe. Auch wenn die Nachfolge seines Hofes in der vierten Generation gesichert sei, könne in diese Richtung nicht vergrößert werden. Pilotprojekt mit 28 000 Euro Förderung

Die Ministerin meinte dennoch: "Es ist gut, mal hier vor Ort zu sehen, wie die klassische landwirtschaftliche Nutzung in den Naturschutz integriert wird." Für die Mindererträge zahle das Land den Ausgleich. Da mache Förderung Sinn statt der kompletten Verstaatlichung der Naturschutzflächen. Leo Blum, Präsident des Bauernverbandes, stimmte zu: "Es ist wichtig, dass das Land eingesehen hat, dass bester Naturschutz durch landwirtschaftliche Nutzung stattfinden kann, was außerdem enorm den Landeshaushalt entlastet." Für die 1475 Hektar Vertragsnaturschutzflächen im Landkreis stellte Ministerin Conrad ein 28 000 Euro teures Pilotprojekt vor. Danach soll das "bioenergetische Potenzial erfasst und bewertet sowie Wege für die Nutzung aufgezeigt werden". Beim Besuch der Biogasanlage erfuhren die Politiker, dass der Betrieb nach vielen Schwierigkeiten nun geregelt ablaufe. Das System der bioenergetischen Nutzung fand Zustimmung.

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