Alles klar – aber nur beinah

GEROLSTEIN. In Gerolstein werden die drei Straßen des im Volksmund als "Alte Siedlung" bekannten Gebiets für etwas mehr als 100 000 Euro erneuert. Das hat der Bauausschuss beschlossen, den Zuschlag erhält die Firma Schönecker. Wann es aber genau losgeht, und wie der Ausbau aussehen soll, ist noch nicht klar.

Der Ausbau der drei Stichstraßen, die in die Waldstraße münden, war gemeinsam mit der Erneuerung des Burgrings ein Gesamtpaket - für das auch gemeinsam die Zuschüsse beantragt wurden. Doch während es für den Burgring für 2005 grünes Licht gab und die Arbeiten mittlerweile abgeschlossen sind, wurde das Projekt "Alte Siedlung" um ein weiteres Jahr hinausgezögert. Nachdem im März dieses Jahres dann aber der Zuschussantrag für den zweiten Teil des Pakets genehmigt worden war, der Planer seine Hausaufgaben gemacht hatte, und die Ausschreibung regulär verlaufen war, stand einem Baubeginn noch in diesem Jahr nichts mehr im Weg. Bis zur jüngsten Bauausschuss-Sitzung. Dort nämlich nahmen einige Ausschuss-Mitglieder die Planung von Wolfgang Scheuch - zu dessen Unbehagen - auseinander. Er hatte vorgeschlagen, die Straßen und Gehwege zwar zu erneuern, die bisherige Anordnung aber nicht zu verändern. "Die Anwohner haben, als wir sie vereinzelt gefragt haben, den Wunsch geäußert, dass alles in etwa so bleiben soll, wie es war", begründete Scheuch das Vorgehen. Geplant war, die Straße zu teeren, rechts und links mit einer leicht abgesenkten Ablaufrinne einzufassen und die ebenerdigen Gehwege zu pflastern. Hans-Joachim Stief (WG Möller) aber gab dennoch zu bedenken, dass jeweils ein Gehweg rechts und links in den gerade einmal 40 Meter langen Straßen unnötig sei. Vielmehr plädierte er dafür, "eine komplette und ebenerdige Straßenfläche mit einer Ablaufrinne in der Mitte und optisch gekennzeichneten Parkbuchten am Rand" zu schaffen. Dem stimmte auch Herbert Lames (SPD) grundsätzlich zu: "Anstatt eines beidseitigen Gehwegs sollte man auf einer Seite Parkplätze schaffen." Zudem könne er sich Bäume gut vorstellen, auf großflächige Pflasterungen aber soll man verzichten. "Weg damit. Damit gibt es nur Probleme", sagte Lames. Aufpassen, dass die Kosten nicht explodieren

Derzeit gibt es in den beiden unteren Stichstraßen auf beiden Seiten einen Gehweg mit Bordstein, in der obersten Straße einen einseitigen Gehweg. Planer Scheuch wiederum verteidigte seine Arbeit und gab zudem zu bedenken, dass "man bei Umplanungen aufpassen muss, dass einem die Kosten nicht davonlaufen". Zudem verwies er auf die erfolgte Ausschreibung und das Recht des günstigsten Bieters auf den Zuschlag. Dies vor Augen, einigte sich der Ausschuss auf Geheiß von Bauamtsleiter Klaus Jansen auf folgendes Vorgehen: Der Ausschreibungssieger erhält den Zuschlag, die Anwohner werden umgehend befragt, wie sie sich den Ausbau im Detail wünschen, mit der Firma werden die Pläne besprochen. Wegen vorgegebener Fristen aber müsse binnen sechs Wochen eine Entscheidung her. Dennoch meinte Jansen: "Dann aber wird der Baubeginn auf keinen Fall mehr 2006 sein." Das wiederum dürfte bei den Anwohnern für Enttäuschung sorgen, denn bereits vor der Sitzung meinte einer von ihnen: "Der Ausbau wird Zeit, wir haben lange genug gewartet."

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