"Alles verwoben"

Nach Ausstellungen im In- und Ausland zeigt die Malerin Johanna Kaulen-Pantenburg erstmals ihre Bilder in ihrer Wahlheimat. Zu sehen ist die Vielfalt an Motiven und Techniken im Rathaus und im Park-Pavillon.

 „Malzeit“: Johanna Kaulen-Pantenburg stellt ihre Bilder im Rathaus und im Park-Pavillon in Gerolstein aus. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

„Malzeit“: Johanna Kaulen-Pantenburg stellt ihre Bilder im Rathaus und im Park-Pavillon in Gerolstein aus. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gerolstein. (bb) "So bin ich, so male ich." Fast ruft Johanna Kaulen-Pantenburg es aus, als beim Rundgang durch die Ausstellung der bekannten Malerin schon nach wenigen Exponaten klar ist: Jedes Bild erzählt eine andere Geschichte, spiegelt das Erleben und Sehen der Malerin in ganz unterschiedlichen Facetten wider, ist inspiriert von Gedichten, gotischen Buchmalereien oder Fotografien, appelliert mit metaphorischem Titel oder Symbolen aus der Welt der Mythen und Märchen an die Fantasie und die Gefühle des Betrachters.Von Kind an mit Leidenschaft gemalt

Mit mehr als 40 Gemälden ist Johanna Kaulen-Pantenburgs Ausstellung "Malzeit" im Rathaus und im Park-Pavillon bestückt, darunter auch Landschaftsbilder, die ihre Wahlheimat thematisieren. Etwa die Autobahnbrücke bei Daun als Beispiel dafür, wie Technik die Landschaft verändert, und gleichzeitig als subjektiver Eindruck von einem Bauwerk, das den Himmel zu berühren scheint. Oder die Oosbachbrücke in der Nähe ihres Hauses im Gerolsteiner Stadtteil Oos. "Die Brücke ist nicht schön, aber sie hat mich inspiriert, und ich habe sie verwandelt", erklärt die Malerin das Bild, in das sie die Empfindungen und Beobachtungen von rund zwei Jahren hineingearbeitet habe. Ein Baum in den vier Jahreszeiten - "alles verwoben", sagt Kaulen-Pantenburg. "Interpretiert, nicht illustriert", beschreibt sie den Weg, den sie von den Gedichten Peter von Finckensteins bis zu den fertigen Bildern gehe. Sie malt Windpferdchen und Mondmädchen, Rapsblütenfelder, Fische und Vögel. Sie hinterfragt in ihren Bildern Rollenklischees ("Frau") und den Ursprung von geheimnisvoll klingenden Namen wie "Wichelsmaar". Von Kind an habe sie mit Leidenschaft gemalt, erzählt Kaulen-Pantenburg im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. Doch damals habe fast alles gefehlt, was dem Malen diente, erinnert sie sich an das Malen mit Steinen auf Schiefer und mit Stöcken in Lehm. "Ich habe mich aber immer auch für alles Gemalte interessiert", sagt sie und berichtet davon, dass ihre Kreativität im Kunstunterricht gefördert worden sei. "Du bist eine Farbseherin", hört sie ihre Kunsterzieherin noch sagen.

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