Altstadt-Löcher werden gestopft

Einigkeit im Bauausschuss der Stadt Gerolstein: Wo einst die Häuser "Schmitze" und "Dehren" standen, muss das Umfeld attraktiv neu gestaltet werden. Das 200 000-Euro-Projekt am ehemaligen "Schmitze-Haus" wird erst im Frühjahr umgesetzt. Die Spitzkehre "Dehren-Haus" soll vorerst nur teilweise saniert werden.

 Der städtische Bauausschuss hat über die Zukunft des Areals an der Spitzkehre Hauptstraße/Mühlenstraße beraten. Nach dem Abriss des „Dehren-Hauses“ soll der Verlauf der ehemaligen Stadtmauer dargestellt werden, aber auch die Straße so ausgebaut werden, dass Busse den Schwenk zur Brunnenstraße schaffen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Der städtische Bauausschuss hat über die Zukunft des Areals an der Spitzkehre Hauptstraße/Mühlenstraße beraten. Nach dem Abriss des „Dehren-Hauses“ soll der Verlauf der ehemaligen Stadtmauer dargestellt werden, aber auch die Straße so ausgebaut werden, dass Busse den Schwenk zur Brunnenstraße schaffen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. Das künftige Erscheinungsbild der zwei Lücken in der Innenstadt ist in der Bevölkerung von großem Interesse (der TV berichtete). Das ist auch den Mitgliedern des Bauausschusses bewusst, die sich mit dem Thema beschäftigen.

"Schmitze-Haus": Nach dem Abriss des Hauses ist der Blick aus der Fußgängerzone auf die Kirche St. Anna frei. Über die hohe Kirchentreppe wird die Verbindung zur Burgstraße hergestellt. Das soll auch so bleiben, allerdings in anderer Form. Der neue Plan eines beauftragten Landschaftsarchitekten hat dem Bauausschuss gefallen. Danach wird der untere Teil der Treppe künftig entlang den Grundmauern des ehemaligen "Schmitze-Hauses" verlaufen. Durch den "Schlenker" entsteht Raum für drei Parkplätze oder einen "Mehrzweckplatz". Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU): "Die Treppe ist total marode. Es ist sinnvoll, den Plan komplett umzusetzen." Allerdings schätzt Klaus Jansen, Leiter der Bauabteilung, die Gesamtkosten auf rund 200 000 Euro. Lediglich 80 000 Euro stehen in einer Zielvereinbarung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) im Rahmen der Altstadtsanierung. Jansen geht davon aus, dass die Finanzierung im September in den Nachtragshaushalt kommt. Dann könnten im November die Ausschreibungen raus. Baubeginn wahrscheinlich im Frühjahr. Allerdings würden die direkten Sicherheitsmängel unverzüglich beseitigt. Herbert Lames (SPD) drängt, die Sache umzusetzen, so lange noch Zuschüsse für die Altstadt-Sanierung laufen. Das gilt auch für die Kehre am Altstadtparkplatz.

"Dehren-Haus": Gerolsteins Historiker und Architekt Karl-Heinz Böffgen stellte dem Bauausschuss seine Pläne vor. Da vermutlich ehemals die Stadtmauer an dieser Stelle entlang verlief, soll sie mit Natursteinmauern sichtbar gemacht werden. Böffgen: "Ich stelle es mir bastionsartig vor. Mit einem Wehrgang zum gegenüberliegenden Haus kann der Eindruck noch verstärkt werden." Auch den Ausbau des Straßenverlaufs in die Mühlenstraße, damit Busse den Schwenk vom Altstadtparkplatz zur Brunnenstraße schaffen, hat er bedacht. Allerdings macht auch hier die leere Stadtkasse die Umsetzung schwierig. Der Bauausschuss beschloss, dass die rechte Wand saniert und mit rauem Altstadtputz versehen wird. Die Stirnwand soll mit Natursteinen verkleidet werden. Der Bauzaun um das davor liegende Areal wird entfernt. Kalksteinblöcke mit einem Holzgeländer sollen die Stelle sichern. Jansen schätzt die Kosten auf insgesamt 10 000 Euro. Da die Stadt beabsichtigt, im nächsten Jahr die Mühlenstraße auszubauen, soll dann in einem Zug dieses Areal eingebunden werden. Wie genau und zu welchem Preis, steht noch nicht fest.

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