Daun/Hillesheim. (vog) Vier der sechs für den zweiten Verhandlungstag vorgeladenen Zeugen brauchten keine Aussage zu machen, da der Angeklagte den Fortsetzungsprozess am Amtsgericht Daun mit einer Überraschung begann. Er gestand, einen 21-Jährigen bei einer Rockveranstaltung im Mai krankenhausreif geschlagen zu haben. Täter und Opfer kannten sich nicht. In der Sektbar der Hillesheimer Markthalle hatte der 23-jährige Angeklagte "völlig unvermittelt" (so das Opfer) zugeschlagen. Da sich Freunde um das Opfer kümmerten, entkam der Angeklagte zunächst unerkannt. Freunde des 21-Jährigen, der in der Uniklinik Bonn operiert wurde, machten den siebenfach vorbestraften Angeklagten aber auf der Internetplattform "Wer-kennt-wen" ausfindig.

Urteil konnte noch nicht gefällt werden

Ein Urteil konnte aber noch nicht gefällt werden, da noch eine weitere schwere Körperverletzung angeklagt ist. Der 23-Jährige soll nach dem diesjährigen Rosenmontagszug einen 27-Jährigen niedergestreckt haben.

Der Angeklagte, der noch bis 2011 unter Bewährung steht, bestritt diese Tat. Im Fortsetzungsprozess beschuldigte er überraschend einen Freund: "Der hat ihn mit einer Kopfnuss bewusstlos geschlagen."

Das 27-jährige Opfer, das als Nebenkläger auftritt, erklärt: "Ich weiß nur, dass ich aus dem Imbiss kam, der jetzt Beschuldigte etwas über eine zurückliegende Sache sagte, und dann wurde es dunkel." Zur Klärung des Vorfalls an Rosenmontag wurden zwei Zeuginnen gehört. Ihre Aussagen waren widersprüchlich. Für den dritten Verhandlungstag am 11. November werden einige der bisherigen Zeugen erneut vorgeladen.

Im Gerichtssaal saß ein Beamter der Polizeiinspektion Daun. Er nutzte die Verhandlung, um den Angeklagten anschließend zu einem weiteren, neuen Vorfall zu vernehmen.