Banger Blick auf Uhr und Geldbeutel

Die Sanierung des Hotels Augustiner-Kloster geht in die entscheidende Phase. Bis zum Eröffnungstermin am 1. September ist noch Vieles zu tun, hinzu kommen Sonderwünsche der Betreiber, die den Umbau erschweren und um rund eine halbe Million Euro verteuern.

Hillesheim. Es ist staubig und laut im stadteigenen Hotel Augustiner-Kloster in Hillesheim. Gleich an mehreren Ecken und Enden, vom Keller bis zum Dach, sind Handwerker damit beschäftigt, das seit Jahren leer stehende Haus wieder auf Vordermann zu bringen.Denn die Mini-Hotelkette "Alemannia" mit Sitz in Frankfurt will das Hotel am 1. September dieses Jahres wieder eröffnen. "Ja, der Eröffnungstermin 1. September steht", sagt Jörg Mintrop, der gemeinsam mit Bernd Gutjahr die Geschäfte der Hotelkette und Unternehmensberatung führt.Mehrkosten durch Wünsche der Betreiber

Geändert haben sich hingegen die veranschlagten Kosten für die Sanierung. Wurde ursprünglich von einer Gesamtsumme von knapp 1,3 Millionen Euro ausgegangen, wird es "vermutlich 500000 Euro teurer", sagt Hillesheims Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU). Die zusätzlichen Kosten resultieren laut Stein aber vor allem aus Sonderwünschen der Hotelbetreiber: So ist erwünscht und geplant, auch die Wohnung des ehemaligen Hotel-Eigentümers und -Direktors unterm Dach umzubauen und so sechs weitere Hotelzimmer zu schaffen. "Allein das schlägt mit rund 170000 Euro zu Buche", rechnet Planer Dieter Bernardy. Zwar befürwortet auch Stein dieses Vorgehen, da dadurch in dem bislang 53 Zimmer (mit 105 Betten) umfassenden Haus die Kapazität um gut zehn Prozent erhöht würde, "doch dann muss sich der Betreiber auch dementsprechend finanziell an dem Umbau beteiligen". Gleiche gelte für den Ausbau des Saunabereichs. Waren dafür ursprünglich 120000 Euro veranschlagt, haben zwischenzeitlich eingeholte Angebote ergeben, dass die Kosten zwischen 200000 und 250000 Euro liegen werden. "Da kann man sehr viel Geld versenken"

Laut Planer Bernardy schlägt jeder Quadratmeter Sauna-Bereich mit bis zu 1500 Euro zu Buche. Bei beispielweise 200 Quadratmetern also 300000 Euro. Bernardy: "Da kann man sehr viel Geld versenken." Daher sagt Stein klipp und klar: "Wir favorisieren die kleine Lösung. Mehr gibt es nur, wenn der Betreiber sich finanziell beteiligt.""Mönchsklause" verspricht gemütliche Stunden

Schließlich sei im Vertrag klar geregelt, dass die "Stadt ein funktionsfähige Haus zu übergeben hat". Eine dritte oder vierte Sauna falle nicht unter diesen Passus, so der Stadtbürgermeister. Wohl aber die Erneuerung des Brandschutzes, der bereits abgeschlossen ist, sowie der Installationen. Diese mussten im gesamten Haus, vom Keller bis zur Küche, teilweise ausgetauscht werden. Ebenfalls herausgerissen wurden sämtliche Badewannen in den 53 Zimmern. So sagt Bernardy: "Es ist einfacher und langfristig wirtschaftlicher, neue Wannen einzusetzen, anstatt die alten zu restaurieren. So haben wir für die nächsten Jahre Ruhe." Das ist auch bei vielen anderen Arbeiten das Motto. Zu Schmuckstücken dürften der große Saal in der Gebäudemitte (Stadthalle) und die "Mönchsklause" im Keller werden. Während im Saal die obere Fensterreihe, die bislang zugemauert war, wieder ihre ursprüngliche Funktion erhält und so auch aus dem Obergeschoss Blicke ins Herzstück des Hauses ermöglicht, wird der als "Mönchsklause" geplante Gewölbekeller ein Raum für gemütlich-urige Stunden.Heute, Montag, wird der Stadtrat nicht-öffentlich über den Sanierungsfortschritt informiert, zudem entscheidet er über die Mehrausgaben für die Sanierung.

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