Besser fahren und schöner feiern

Hillesheim · Die weitere Sanierung der Markthalle sowie der Ausbau und die teilweise Verlegung der Straße Am Viehmarkt sind die wichtigsten Vorhaben, die die Stadt Hillesheim im nächsten Jahr realisiert. Darüber hinaus wird in die Elektrik und die Brandschutzanlagen des Augustiner-Hotels sowie in eine neue Freilichtbühne an der Stadtmauer investiert.

 Die Hillesheimer Seniorentruppe mit (von links) Bernd Kloep, Klaus Blech, Karl Görres, Norbert Esselen und Bernd Schlösser packt schon mal an, um die Markthalle in Hillesheim für die Weihnachtszeit auf Vordermann zu bringen. Im nächsten Jahr wird das Gebäude generalsaniert. TV-Foto: Mario Hübner

Die Hillesheimer Seniorentruppe mit (von links) Bernd Kloep, Klaus Blech, Karl Görres, Norbert Esselen und Bernd Schlösser packt schon mal an, um die Markthalle in Hillesheim für die Weihnachtszeit auf Vordermann zu bringen. Im nächsten Jahr wird das Gebäude generalsaniert. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim. Einstimmig hat der Stadtrat Hillesheim in seiner letzten Sitzung des Jahres den Etat für kommendes Jahr (siehe Extra) beschlossen. Der sieht zwei herausragende Investitionen vor. Das ist erstens die weitere Sanierung und der Umbau der ehemaligen Viehmarkthalle zu einer Markt- und Messehalle und zweitens der Ausbau der Straße Am Viehmarkt.
Sind im Lauf der vergangenen Jahre in der Halle bereits die Brandschutzeinrichtungen, die Lautsprecher- und Toilettenanlage grundlegend auf Vordermann gebracht worden, steht nun die Erneuerung des Daches, der Installationsleitungen und des Bodens an. Das leicht geneigte Dach, das mit Dichtbahnen überzogen und einer äußeren Attika abgegrenzt ist, ist seit geraumer Zeit undicht und kaum gedämmt. Das soll sich nun grundlegend ändern.
Dicht und gedämmt


Sowohl die Wärmedämmung wird erneuert und deutlich verstärkt als auch die Abdichtung. Darüber hinaus wird auch die Unterkonstruktion verstärkt und teilweise erneuert. Denn das Dach muss entsprechend neuer Schneelast-Normen künftig deutlich tragfähiger sein. "Wir haben alles statisch neu berechnen lassen und werden das Dach dementsprechend umbauen", sagt Bauingenieur Jürgen Mathar von der Bauabteilung des Rathauses in Hillesheim.
Die Arbeiten am Dach sollen von Karneval bis zur Kirmes Ende Juni vonstatten gehen. Danach soll bis Mitte September, wenn der große Oldtimer-Treff ist, der marode Boden rausgefräst werden. Und in Bauabschnitt III (bis Jahresende) sollen sämtliche Installationsleitungen (Wasser, Abwasser, Elektrik) erneuert und ein großer Abstellraum gebaut werden. Dafür wird wieder die Hillesheimer Seniorentruppe anrücken, die bereits auf der anderen Hallenseite die Toilettenanlagen gebaut hat.
Obwohl beinahe das ganze Jahr über gebaut wird, sollen zumindest die großen Veranstaltungen Karneval, Kirmes, Oldtimerausstellung und Geflügelschau stattfinden können.
Es wird mit Gesamtkosten von 700 000 Euro gerechnet. Das Land bezuschusst das Vorhaben mit 410 000 Euro, die Förderzusage liegt der Stadt bereits vor. Da der Zuschuss je zur Hälfte 2015 und 2016 ausgezahlt wird, die Stadt den Umbau aber komplett im nächsten Jahr fertigstellen will, muss sie eine Hälfte des Zuschusses (205 000 Euro) vorfinanzieren. Und ihren Eigenanteil von 290 000 Euro ebenfalls.
Bereits seit Jahren beschäftigt auch die Straße Am Viehmarkt die Stadt. Zum einen wegen des unübersichtlichen Einmündungsbereichs, zum anderen wegen ihres desolaten Zustands.
Daher wird die Straße nun komplett erneuert und teilweise verlegt. Vor allem die Einfahrt von der Straße Am Viehmarkt in die Bundesstraße ist - trotz eines Spiegels - problematisch. Denn an dieser Stelle treffen die B 421, die Kreisstraße 56 (Trierer Straße) sowie die beiden Stadtstraßen Am Viehmarkt und Neutorstraße aufeinander.
Einmündung wird verlegt


Künftig wird die Straße Am Viehmarkt nicht mehr direkt auf die Bundesstraße treffen. Vielmehr wird die Einmündung um gut 50 Meter verlegt - in die weniger frequentierte Trierer Straße (Kreisstraße 56). Außerdem wird den Fußgängern das Leben durch eine Überquerungshilfe auf der Trierer Straße erleichtert.
Die Kosten für die Baumaßnahme werden mit 417 000 Euro beziffert. Die Stadt erwartet einen Landeszuschuss von gut 200 000 Euro, einen Kreiszuschuss von 12 000 Euro und Anliegerbeiträge in Höhe von 37 500 Euro. Die restlichen 167 500 Euro sind Stadtanteil. Und der muss kreditfinanziert werden.
Mit den Arbeiten soll im Frühjahr 2015 begonnen werden, es werden sechs bis acht Monate Bauzeit veranschlagt.
Darüber hinaus sollen die Freilichtbühne an der Stadtmauer (11 000 Euro) sowie die Elektrik und die Brandschutzanlagen des Augustiner-Hotels (36 000 Euro) erneuert werden. Die kommen zu den 40 000 Euro, die die Stadt jährlich für Unterhaltungsarbeiten am und im Hotel zur Verfügung stellt.
Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) meinte grundsätzlich zum Etat: "Es ist nicht allzu viel Spielraum drin." Ein Punkt stimmt ihn dennoch recht zuversichtlich - der seiner Aussage nach gut laufende Verkauf von Grundstücken im Baugebiet "An den vier Bäumen", wo von anfangs rund zwei Dutzend Grundstücken nur noch sieben frei seien. Stein: "Ich plane, durch weitere Verkäufe gut 250 000 Euro an Krediten zu tilgen. Ziel ist, die Verschuldung weiter zurückzuführen." Stephan Hoffmann (CDU) kritisierte, dass trotz "der stattlichen Summe von 2,8 Millionen Euro aus Steuereinnahmen und Zuwendungen" nach Abzug aller Umlagen und Abgaben sowie Erledigung der Unterhaltungsaufgaben die Stadt 180 000 Euro in den Miesen sei- "ohne dass wir dann schon etwas Eigenes bewegt haben".
Ins Portemonnaie schauen


Sein Parteikollege Bernd Kloep (CDU) wollte indes nicht so schwarz malen. Er sagte: "Es könnte natürlich besser sein, aber ich denke, wir haben den Boden unter den Füßen noch nicht verloren." Dieter Bernardy (FWG) sagte, dass er kein großes Einsparpotenzial mehr sehe, dennoch müsse das gesamte Jahr über "ins Portemonnaie geschaut werden".Meinung

Bereicherungen für die Stadt
Die Stadt Hillesheim steckt seit Jahren viel Geld in die ehemalige Viehmarkthalle, um sie zu einer modernen Markt- und Messehalle auszubauen. Damit etabliert sie ein Veranstaltungszentrum, das das soziale und kulturelle Leben in der Beispielstadt deutlich bereichert. Die Stadt investiert hier also in ihre Attraktivität. Dabei kann sie sich das eigentlich gar nicht leisten. Und die Mieteinnahmen decken nicht einmal annähernd diese Ausgaben. Etwas anderes ist es mit der millionenschweren Erst- und den Folgeinvestitionen ins stadteigene Hotel Augustiner-Kloster. Das ist 1-A-Wirtschaftsförderung, die die vielen Hotelgäste seit Jahren in den Geschäften Hillesheim zurückzahlen. m.huebner@volksfreund.deExtra

Der Haushalt der Stadt Hillesheim für 2015 ist unausgeglichen. Er weist einen Fehlbetrag von 200 000 Euro auf. Dies sind seine Kerndaten: Investitionsvolumen: 1,15 Millionen Euro. Gewerbesteuereinnahmen: 900 000 Euro. Umlagenlast (Kreis- und VG): 2,15 Millionen Euro. Investitionskredite: 376 000 Euro. Schulden: 1,83 Millionen Euro (Ende 2015). mh

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