Bisher haben alle überlebt

Mord und Totschlag rund um Hillesheim, und mittendrin zwei Frauen: "Klara Fall" und "Hella Blick" kennen jedes Verbrechen. Doch wie wird man eigentlich Eifel-Krimi-Expertin?

 Bis vor kurzem waren sie noch gar keine Krimi-Fans: Dorita Molter-Frensch (rechts) und Petra Denter. TV-Foto: Niels Hoffmann

Bis vor kurzem waren sie noch gar keine Krimi-Fans: Dorita Molter-Frensch (rechts) und Petra Denter. TV-Foto: Niels Hoffmann

Hillesheim. (nh) Der berühmte "Kommissar Zufall" habe schon seine Finger im Spiel gehabt, da sind sich Petra Denter und Dorita Molter-Frensch einig. Seit Juni führen sie Touristen auf den Spuren der Eifel-Krimis durch das Hillesheimer Land: "Eigentlich wollten wir ganz gewöhnliche Touristenführungen veranstalten"

Im Gespräch mit dem Hillesheimer Tourismusbüro ergab sich dann eher zufällig die Idee spezieller Krimi-Führungen", erklärt Dorita Molter-Frensch, die unter dem Decknamen Klara Fall agiert. Auch Petra Denter ist inkognito durch Wald und Flur unterwegs - sie nennt sich Hella Blick. Beide seien noch vor wenigen Monaten gar keine großen Krimi-Fans gewesen, betonen sie. Bis eben Kommissar Zufall eingriff.

In wenigen Monaten mauserten sich die ausgebildeten Fremdenführerinnen zu waschechten Krimi-Expertinnen: "Viel lesen, viel laufen, viel überlegen", fasst Dorita Molter-Frensch die mehrmonatigen Vorbereitungen zusammen. Nachdem sie unzählige Eifel-Krimis verschlungen hatten, wanderten die beiden immer wieder rund um das Eifelstädtchen Hillesheim: "Wir waren stundenlang bei jedem Wetter in Feld und Wald unterwegs und haben geknobelt, wie wir am besten die Tatorte aus den Büchern in eine spannende Wanderung einbeziehen können", erklärt Petra Denter die Arbeitsweise.

Schließlich sei auch Kreativität gefragt gewesen: "Wir haben uns eine Menge kriminalistische Rätsel ausgedacht, die die Gäste auf den Touren lösen müssen", ergänzt Denter. Die Führung sei daher etwas ganz anderes als der Eifelkrimi-Wanderweg: "Die Wegführung ist anders, und bei uns gibt es eine Menge Spaß, Unterhaltung und spannende Knobeleien", beschreibt Molter-Frensch die Unterschiede zur herkömmlichen Krimi-Wanderung.

Die Touren der beiden kriminalistischen Damen erfreuen sich großer Beliebtheit bei Eiflern wie Städtern, bei Privatpersonen wie Gruppenreisenden: "Wir haben seit dem Sommer schon sechs Touren veranstaltet, darunter auch Betriebsausflüge und Klassenfahrten", erzählt Denter. Immer wieder seien die Besucher begeistert, die Schauplätze der berühmten Krimis kennen zu lernen: "Das macht wahrscheinlich den besonderen Reiz dieser Touren aus", glaubt sie.

Auch für die Zukunft sehen die Krimi-Frauen großes Potenzial, denken sich neue Routen zu neuen Tatorten aus: "Wir fahnden momentan wieder", drückt Molter-Frensch dies aus. Überhaupt sind beide überzeugt, dass der Erlebnis-Tourismus die Entwicklung der Zukunft sei: "Touristen wollen heutzutage nicht nur trockene Fakten hören, sondern etwas erleben und aktiv mitgestalten", glaubt Petra Denter.

Klara Fall und Hella Blick hatten den Spürsinn für diese Tendenz und betonen augenzwinkernd: "Bisher haben übrigens alle Teilnehmer den kriminalistischen Ausflug überlebt."

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