Bloß nicht mit der eigenen Frau

HILLESHEIM. 5 x 11 Jahre: Wenn das kein Grund zum Jubeln ist! Die Hillesheimer ließen es sich nicht zweimal sagen und feierten einen zünftigen Karnevalsauftakt.

Pünktlich zur Jubiläumsveranstaltung 5 x 11 Jahre enthüllte der Vorsitzende Gerd Knieps das neue Logo des Hillesheimer Karnevalsvereins (HKV). Mit viel Beifall wurde das in Rot-weiß-blau geschaffene Kennzeichen des Traditionsvereins bejubelt. Viele ehemalige Karnevalisten waren der Einladung aus der gesamten Bundesrepublik gefolgt. Moderatorin Anke Brausch spornte die HKV- Fanfaren an, dem Publikum "den Marsch" zu blasen, womit der Beginn der Bildershow an einer großen Leinwand eingeläutet wurde.Ludwig Thelen gab mit humorigen Spitzfindigkeiten einen Rückblick vom Gründungsjahr 1951 bis zur Gegenwart. Für das Bildmaterial dankte Gerd Knieps, der es in wochenlanger Arbeit aufbereitete, den Fotografen Magda Hennrich und Marga Rosenkranz. Die lange Nacht im "Augustiner-Hotel" lockte aber auch viele junge Menschen an, die wissen wollten, wie es einst war. Melanie und Jessica Mein verfolgten die Veranstaltung aufmerksam: "Wir finden es toll, was hier gezeigt wird, zudem unser Opa Paul Hofmann 1983 Prinz war."

Bei einem kurzen Tonfilm, gedreht vor Jahren von Hermann Meyer und mit Büttenrednern der "ersten Stunde" im HKV erfuhren die Besucher, wie alles nach dem Krieg begann. Der erste "Helleshemer Jong" Willi Blum resümierte aus dem damaligen Gemeindeleben mit "im Spaß gesagt, im Ernst gemeint". Großes Gelächter erzielte Ludwig Thelen mit seiner Bemerkung, als Prinz nahm man früher nicht die eigene Frau, sondern schaute über den "Narrenzaun", bis die Ehefrauen auf die Barrikaden stiegen und sich fortan mithuldigen ließen.

Als Moderator Kai Bohn zwei allseits beliebte Büttenredner ankündigte, wuchs die Spannung. Von Margot Brüggen, der "Frau Gedöns", hörten die 400 Gäste, wie sie sich als Neubürgerin anno 1964 in den engen Gassen und verschiedenen Misthaufen verlief. Günter Nohn, der "Ordnungshüter" mit kaiserlicher Pickelhaube, wusste glaubhaft darzulegen, wie er als Schutzmann erfolgreich agieren würde.

"Ach, sieh mal, das bin ich ja", erkannten sich viele wieder an den Foto-Stellwänden. Die ehemaligen Sitzungspräsidenten Gregor Schmitz und Jochen Steinbrunn schwelgten bei der Vorstellung der Altkarnevalisten auf der Bühne in Erinnerungen. "Die Planung war die schönste Zeit, da feierten wir den Karneval vor, die Kappensitzung war dann das Ergebnis." Gisela Thome, von 1996 bis 2001 Präsidentin des ab diesem Jahr mit dem HKV fusionierten Frauenkarnevals, zeigte sich überwältigt von dem nun digitalen Fotoschatz nebst Anekdoten vergangener Jahre.

Die "Fishermen's Friends" boten musikalische Höhepunkte, und das Tanzcorps "Roter Hahn" zeigte seine "heißen Höschen". Gastvereine aus Gerolstein, Pelm und Wiesbaum überbrachten Glückwünsche. Die "Kleffbotze" spielten und sangen bis zum frühen Morgen, und ein jeder wusste nun, wie einst "vam Butz bes an de Pisselsjass": Die Karnevalszeit ist da.

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