Bundesarbeitsministerin Nahles zeichnet Eifeler Nachwuchs-Fahrradmechaniker Michael Schenten in Berlin aus

Birresborn/Gerolstein · Michael Schenten aus Gerolstein ist Deutschlands bester Nachwuchs-Fahrradmechaniker. Der 26-Jährige, der selbst begeisterter Radsportler ist, wird am Montag von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles in Berlin ausgezeichnet.

 Haben gut lachen: Michael Schenten aus Gerolstein (rechts) wird am Montag in Berlin zu Deutschlands bestem Nachwuchs-Fahrradmechaniker gekürt. Das freut auch seinen Chef und Radkumpel Guido Clemens. TV-Foto: Mario Hübner

Haben gut lachen: Michael Schenten aus Gerolstein (rechts) wird am Montag in Berlin zu Deutschlands bestem Nachwuchs-Fahrradmechaniker gekürt. Das freut auch seinen Chef und Radkumpel Guido Clemens. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: (e_daun )

Birresborn/Gerolstein. Wer vor Michael Schenten steht und raten soll, welchen Beruf er ausübt und welchen Sport er treibt, dem kommen zunächst solche Ideen wie Bauarbeiter und Bergmann sowie Boxen oder Bodybuilding in den Sinn. Doch das 1,90 Meter große und mittlerweile rund 100 Kilo schwere Kraftpaket ist leidenschaftlicher Radsportler und fuhr früher sogar in der Ersten Bundesliga Rennrad - "aber immer mehr der Typ Sprinter und nie der Bergfloh". Und auch mit rund 30 Kilo weniger auf den Rippen.
Vor zweieinhalb Jahren hat er sein Hobby zum Beruf gemacht: Er hat im Betrieb Bike-Sport Clemens seines väterlichen Kumpels und Radsportkumpanen Guido Clemens (52) in Birresborn eine Ausbildung zum Fahrradmechaniker begonnen und nun mit Bravour abgeschlossen - nicht nur als Bester im IHK-Bezirk Trier, sondern, wie ihm in einem Brief schwarz auf weiß besiegelt wurde, auch bundesweit. Dafür wird er mit weiteren Topgesellen anderer Ausbildungsberufe am Montag in Berlin von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ausgezeichnet.
Mit dabei laut Einladungsschreiben: Moderatorin Barbara Schöneberger, die bekanntlich ebenfalls eine stattliche Figur hat - wie der Eifeler Zweiradmechaniker mit den beachtlichen Oberarmen.
"Falls sie mich darauf anspricht, weiß ich auch schon, was ich sage: Dass ich immer ohne Werkzeug arbeiten musste" - sagt er und fängt gemeinsam mit seinem Chef, Kumpel und Förderer Guido Clemens zu lachen an.
"Ich freue mich total für ihn. Ich habe aber auch nie daran gezweifelt, dass er gut abschneidet. Dass es aber so gut wird: wow, toll!", sagt Clemens. Auf die Frage, was seinen Schützling denn besonders auszeichne, sagt Clemens: "Er kann eigentlich alles - ob ein 08/15-Drahtesel oder ein High-End-Carbonbike für 8000 Euro zu reparieren ist, Ersatzteile zu bestellen oder Kunden zu beraten sind. Besonders sticht aber seine freundliche Art hervor."Zum Pizzaessen nach Trier radeln



Auf dem Rad selbst kann er aber ganz schön zum Tier werden - wenngleich früher mehr als heute, wo er "nur" noch mit dem Mountainbike durch die Eifel fährt oder mit einem speziellen Downhill-Rad Berge herunterbrettert. Denn während seiner Zeit als Rennradfahrer - beim RSC Prüm, einem Bundesligateam in Frankfurt und anschließend beim RV Schwalbe in Trier - ist er in Spitzenzeiten nach eigenem Bekunden bis zu 25 000 Kilometer jährlich gefahren. Mit dem Rad, wohlgemerkt.
"Ja, in diesem Sport muss man sich schon quälen können", sagt er. Doch das sei längst vorbei. "Jetzt machen wir uns nur immer mal wieder mittwochs, wenn der Laden geschlossen ist, den Spaß und fahren zusammen mit dem Rad zum Pizzaessen nach Trier - und wieder zurück", erzählt Guido Clemens. Das sind 152 Kilometer.

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