Chefs lassen Schüler Arbeitsluft schnuppern

Daun · Ein Infotreff ermöglicht Jugendlichen einen Einblick in das praktische Berufsleben bei 23 Ausbildungsbetrieben in der Vulkaneifel. Veranstalter ist die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Kooperation mit dem Arbeitskreis SchuleWirtschaft.

Daun. 23 regionale Ausbildungsbetriebe öffnen bis zum 2. Oktober ihre Tore und gewähren gemeinsam mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit einen Blick hinter die Kulissen von 50 verschiedenen Ausbildungsberufen.
Dabei soll keine staubtrockene Theorie langweilen - die interessierten Schüler und Jugendlichen sollen sich vor Ort Arbeitsplätze anschauen und vor allem die Gelegenheit erhalten, mit Auszubildenden und Beschäftigten in den jeweiligen Betrieben zu sprechen.
Das Unternehmen Backes aus Stadtkyll nimmt zum zweiten Mal an der Veranstaltung teil und will am 26. September die insgesamt sechs Berufe vorstellen, für die es Ausbildungen anbietet. "Wir nehmen die gute Erfahrung aus dem vergangenen Jahr zum Anlass und sind auch diesmal mit dabei", sagt Michael Laumers, Ausbildungsleiter für den Bereich Bürokaufleute bei der Backes Gruppe. Die Palette der Berufsausbildungen beim Stadtkyller Familienbetrieb umfasst so verschiedene Berufe wie KFZ-Mechantroniker/in, Maurer/in, Bauzeichner/in oder Bürokaufmann/frau.
Etwa 23 Azubis sind zurzeit bei der Backes Gruppe in der Ausbildung, etwa 300 Mitarbeiter hat der Betrieb. Die Ausbildungsleiter Stefanie Schröder und Michael Laumers (beide im Bereich Bürokaufmann/frau tätig) und Marcell Looso (Werkstattbereich), hoffen darauf, im Laufe der Aktion zwei bis drei motivierte Schüler zu finden, die bei Backes eine Lehrstelle antreten. "Wir versuchen, weit vor dem neuen Ausbildungsjahr geeignete junge Menschen an uns zu binden", erzählen sie.
Bevorzugt seien Abgänger der Realschule, aber ein gutes Hauptschulzeugnis werde nicht ignoriert. "Viele denken, im Straßenbau muss man nur die Schippe schwingen können - doch es geht auch um detaillierte Kenntnisse im Umgang mit hochtechnisierten Maschinen", sagt Laumers. "Ohne gutes Englisch und PC-Wissen geht heutzutage im Bereich des Mechatronikers gar nichts", fügt Marcell Looso hinzu. Und so werden -ganz klassisch - die Abschlusszeugnisse beäugt. "Wenn ich sehe, dass sich jemand in einem Nebenfach gar keine Mühe gibt, lässt das Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit zu", erklärt Laumers.
Unentschuldigte Fehlstunden zögen ebenfalls Negativpunkte nach sich. Gute Noten seien eine unbedingte Voraussetzung dafür, eine Ausbildungsstelle bei Backes zu ergattern. Diese Kriterien wirken angesichts der vielen unbesetzten Lehrstellen in der Region fast elitär: "Von den rund 420 angebotenen Ausbildungsangeboten in der Region Vulkaneifel sind etwa 90 im aktuellen Ausbildungsjahr, das am 1. September begonnen hat, noch nicht besetzt", heißt es bei der Bundesagentur für Arbeit Trier. Jährlich suchen in der Region Trier rund 3500 Jugendliche eine Ausbildungsstelle - dem gegenüber steht die Zahl von 3700 angebotenen Lehrstellen.Extra

Die IHK Trier hat unter rund 700 ihrer Ausbildungsbetriebe eine Umfrage gestartet. Die Antworten zeigen: Die größten Chancen für Jobeinsteiger gibt es weiterhin im Hotel- und Gaststättengewerbe, also beispielsweise als Restaurant- und Hotelfachmann/-frau oder als Koch. Viel Potenzial gibt es zudem bei den weniger bekannten, oft technischen Berufen, zu denen unter anderem der Zerspanungsmechaniker, der Konstruktionsmechaniker und der Maschinen- und Anlagenführer zählen. Aber auch in kaufmännischen Berufen und im Bereich der Fachinformatik benötigen Unternehmen noch Nachwuchs. Insgesamt haben die angeschriebenen IHK-Betriebe mehr als 70 Stellen gemeldet, die allein für den Start in diesem Jahr derzeit unbesetzt sind. nowExtra

Die Tipps der Ausbildungsleiter der Backes-Gruppe: 1. Gib deine Bewerbungsmappe persönlich und vollständig im Betrieb deiner Wahl ab und achte auf ihre saubere Gestaltung. Schreibe sie nicht aus dem Internet ab. Deine Ausbilder möchten wissen, was dich interessiert und warum du dich ausgerechnet bei ihrem Betrieb bewirbst. 2. Bewirb dich nur um eine Lehrstelle, von der du glaubst, dass du sie die volle Ausbildungszeit durchhältst. 3. Mach im Vorfeld viele Praktika, um herauszufinden, welcher Beruf der Richtige für dich ist. Allen Beteiligten - und am meisten dir selbst, schadet eine abgebrochene Ausbildung. now Infos unter "Schüler begegnen Chefs" <%LINK auto="true" href="http://www.arbeitsagentur.de/trier" class="more" text="www.arbeitsagentur.de/trier"%>

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