"Coole Hütten" für zu Hause

Hütten bauen zum "Mit-nach-Hause-Nehmen": Die Idee vom hauptamtlichen Jugendpfleger Daniel Gellermann hat für pure Begeisterung gesorgt. 40 Kinder aus der Verbandsgemeinde Hillesheim haben an der zweiwöchigen Ferienaktion teilgenommen. Kosten von 10 000 Euro werden von der Verbandsgemeinde und aus verschiedenen Fördertöpfen gedeckt.

 Als wahre Baumeister stellten sich 40 Kinder aus der Verbandsgemeinde Hillesheim beim Feriencamp heraus. Sie zimmerten Holzhütten, die sie mit nach Hause nehmen durften. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Als wahre Baumeister stellten sich 40 Kinder aus der Verbandsgemeinde Hillesheim beim Feriencamp heraus. Sie zimmerten Holzhütten, die sie mit nach Hause nehmen durften. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Hillesheim. (vog) "Seit 2004 habe ich kein Projekt gemacht, das so gut bei den Kindern und Eltern angekommen ist wie diese Ferienaktion", bilanziert Gellermann zufrieden. Die Kinder hüpfen aufgeregt um ihn herum. Alle wollen ihre Erlebnisse über den "coolen Hüttenbau" (O-Ton Darius und Jan) bei hochsommerlichen Temperaturen erzählen. Janine Keller aus Hillesheim meint: "Es macht total viel Spaß, obwohl es auch anstrengend ist." Ihre Zwillingsschwester Jessica ergänzt: "Und die Betreuer sind supernett, und das Essen ist lecker." Lachend mischt sich Alex Otten vom Forstamt Prüm ein: "So Engel wie die beiden gibt es hier auch. Sie verschenken ihr Häuschen an einen Teilnehmer." Der 34-jährige Forstwirtschaftsmeister und Hochseilgarten-Trainer gibt an drei Tagen bei dem zweiwöchigen Projekt wertvolle Tipps. "Keine wilden Aktionen", fordert er von zwei Kindern, die mächtig rumhantieren. Er erklärt: "Es geht hier um Hilfe zur Selbsthilfe, damit möglichst jeder seinen Stil findet." Gellermann hat beobachtet, dass die Kreativität erst nach und nach aufkommt. Am fünften Tag fangen die Kinder an und bauen aus Holzresten Stühle, Tische oder Türschilder. Darius Lövenich aus Mirbach hat sein Bauwerk "100-Fernsehen-Hütte" genannt. Der Achtjährige meint stolz: "Bisher hab ich nur mal eine aus Paletten gebaut, aber die hier ist megastark." Jan Ginette aus Kerpen hämmert heftig auf dem Dach. Der Elfjährige wischt sich den Schweiß von der Stirn und sagt: "Wenn ich Darius fertig geholfen habe, mache ich mir ein Schild, wo ,Jans Hütte' draufsteht." Marcel und Denise Staus aus Dohm-Lammersdorf hängen gerade ein "Bild" in ihrer Hütte auf. Luca Blaumann aus Basberg möchte noch Fenster in Stern- und Mond-Form aussägen. Ihre Nachbarin hat der Dachreling bereits ein Zick-Zack-Muster verpasst. Luca sagt:"Hier kriegt man Hilfe von allen. Außerdem habe ich viele neue Bekanntschaften gemacht." Sophia Leufgen aus Berndorf nickt zustimmend. In den Arbeitspausen werden Spiele gespielt oder Trommeln gebastelt. Maren May aus Kerpen hat das Tagebuch der zweiten Woche geführt. Sie sagt: "Es sind fünf Din-A-4-Seiten geworden - alles aus meiner Sicht." Gellermann wird bei einem Nachtreffen eine Dokumentation auf CD vorstellen, mit vielen Fotos und den Tagebuch-Aufzeichnungen. In der ersten Woche waren 18 Kinder und sieben Betreuer, in der zweiten 22 Kinder und acht Betreuer bei der Ferienaktion. Jedes Kind zahlte 40 Euro. Damit waren die Kosten für die Fünf-Tage-Verpflegung inklusive Holzhütte im Materialwert von rund 250 Euro bei weitem nicht gedeckt. Rund 10 000 Euro übernehmen die Verbandsgemeinde, Sponsoren sowie verschiedene Fördertöpfe. Gellermann denkt allerdings nicht an eine 1:1-Wiederholung. Er sagt: "Ich stelle mir für nächstes Jahr vor, dass wir beginnen, hier im Bolsdorfer Tälchen ein Abenteuer-Areal zu bauen, das stehen bleibt und immer wieder ergänzt werden kann." Die Nachfrage zur diesjährigen Ferienaktion sei "gigantisch" gewesen.

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