"Da ist nichts mehr - gar nichts mehr"
Ein Großfeuer zerstörte gestern Nachmittag eine Autowerkstatt samt Büro und Wohnhaus in Kopp-Eigelbach. Es entstand ein Sachschaden von mehreren 100 000 Euro. Der Brandverursacher erlitt leichte Rauchvergiftungen. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen.
Kopp-Eigelbach. (vog) Als um 14.20 Uhr bei der Feuerwehr der Alarm ausgelöst wurde, ahnte der Unternehmer noch nichts davon, dass seine Existenz peu à peu vernichtet wurde. Der KFZ-Meister war mit einer Büroangestellten nach Bitburg unterwegs, um Ersatzteile zu besorgen. Bei der Heimkehr, als er die vielen Feuerwehrautos und riesigen Rauchwolken sah, ahnte er Böses. Wenige Meter später sah er, dass seine Werkstatt, die er seit 20 Jahren betreibt, ein Flammenmeer war.
Der stämmige Mann zitterte auch Stunden später noch, war extrem bleich. DRK-Einsatzkräfte ließen ihn nicht aus den Augen. Fassungslos meinte er: "Da ist nichts mehr - gar nichts mehr." Ein Großteil der Werkstatt und das Büro, beides hatte er 1998 gebaut, waren total abgebrannt. Auch das 100 Jahre alte, angrenzende Wohnhaus wurde größtenteils zerstört.
Laut Polizeioberkommissar Walter Mayer hatte eine "Fremdperson durch Schweißarbeiten" das Feuer in der Werkstatt entfacht. Löschversuche scheiterten. Der Brandverursacher erlitt leichte Rauchvergiftungen. Rasch griff das Feuer um sich. Es entstand ein Sachschaden von mehreren 100 000 Euro. In der Werkstatt brannten zwei Autos total aus. Im Einsatz waren 62 Feuerwehrleute der Wehren aus Kopp, Gerolstein, Lissingen, Birresborn, Densborn und Mürlenbach. Alois Breloer, Wehrführer aus Gerolstein, bilanzierte: "Die besondere Herausforderung bei dem Einsatz waren die Reifenstapel, viele unterschiedliche Gummiteile und diverse Öle in der Werkstatt." Ein großer Reifenstapel hinter dem Gebäude geriet durch Funkflug vom Dachstuhl in Brand. Die Explosion eines teilweise gefüllten Gastanks verhinderten die Wehrleute, weil sie geistesgegenwärtig die Zuleitungen zur Werkstatt kappten.
Karl-Heinz Kunze, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Gerolstein: "Der Tank war durch hohen Bewuchs nicht erkennbar. Nur die Leitungen auf der Wand waren sichtbar." Er bilanziert den Einsatz aus Feuerwehr-Sicht als "hervorragend abgelaufen". Die Kopper Wehr richtete eine Brandwache ein.
Auch RWE-Leute waren rasch vor Ort. Auf dem Grundstück stand ein Stromverteiler. Bis eine "Strom-Umleitung" installiert war, war die Doppelgemeinde zeitweise ohne Elektrizität. Auch war die K 31, die an der Werkstatt vorbei führt, zeitweise gesperrt. Die Kripo Wittlich hat die Ermittlungen aufgenommen.