"Da muss man hin, das gibt’s sonst nirgendwo"

GEROLSTEIN. Wie schon im Vorjahr stehen für die Wiederauflage des Gerolsteiner Tourfestivals eine halbe Million Euro parat. Alle, Organisatoren wie Sportler, hoffen auf besseres Wetter und somit mehr Teilnehmer. Das sportliche Angebot bleibt vielfältig ebenso wie die Radsportmesse und das Unterhaltungsprogramm.

"Herbe Verluste" haben die Veranstalter des Gerolsteiner Tourfestivals nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr hinnehmen müssen. Exakter will niemand das Minus beziffern. Für die Premiere stand ein Budget von 500 000 Euro zur Verfügung. Matthias Ley, Chef der Agentur: "Wir hatten insgesamt 400 000 Euro, worin das Geld des Hauptsponsors Gerolsteiner enthalten ist." "Und wenn wir alles in Geld auswerten, kommen wir in den sechsstelligen Bereich", erklärt Touristikchef Hans-Peter Böffgen. Es seien 25 Prozent mehr Kosten entstanden als erwartet. Außerdem wurden weniger Übernachtungen im Gerolsteiner Land gebucht als erwartet. Böffgen: "Für 2006 hatten wir wohl unrealistische Erwartungen. Statt mehrere Tage blieben die Sportler meist nur eine Nacht und das im Einzelzimmer statt avisiert mit Familien." 2007 will sich die TW Gerolsteiner Land auf die Übernachtungszahlen von etwa 1800 aus dem Jahr 2006 einrichten. Das extrem schlechte Wetter machte der Premiere 2006 das Leben schwer. Rennleiter Uli Stanciu gewinnt diesem Aspekt trotzdem Gutes ab: "Bei schönem Wetter kann jeder fahren. Das Wetter ist ein Punkt, warum das Tourfestival in den Köpfen geblieben ist, und der andere Punkt ist die perfekte Organisation." Auf komplett gesperrten Strecken Marathons in unterschiedlichen Distanzen, Teamzeitfahren oder Sprints fahren zu können, sei die Besonderheit des Gerolsteiner Tourfestivals. Der erfahrene Rennleiter meint: "Die Botschaft muss sein: Da muss man hin, das kriegt man woanders nicht." In erster Linie wollen die Organisatoren mehr Teilnehmer akquirieren. Im vergangenen Jahr kamen rund 1000. Ley bilanziert: "Üblicherweise haben wir 500 bis 1000 Nachbucher, wovon jeder 50 Euro Gebühr zahlt, was aber wegen des Wetters wegfiel. In diesem Jahr sollen es 2000 bis 3000 Teilnehmer werden." In einem Zielgebiet von 300 Kilometern rund um Gerolstein soll intensiv Werbung gemacht werden.Renommiertes Magazin als Unterstützer

Ein Vorteil: hinter der Veranstaltung steht das renommierte Tour-Magazin, eine Fachzeitschrift. Ley erklärt: "Das Tour-Magazin wird europaweit gekauft und hat eine Auflage von 150 000 Stück. Darin gibt es natürlich eine erstklassige Vorab-Berichterstattung." Momentan liegen 600 Anmeldungen vor, und jeden Tag gehen zwischen zehn und 30 weitere ein. Neben den sportlichen Ereignissen werden auch wieder die Radsportmesse sowie ein exklusives Rahmenprogramm angeboten. Der Eintritt zur Messe, zu der 80 statt wie im Vorjahr 50 Aussteller kommen, ist frei. Neben der Hobbysportler-Akquise sehen die Organisatoren auch ein großes Potenzial in der Kulisse. Mehr Zuschauer ist die Devise. Böffgen: "Ich träume von einer Stimmung in der Gerolsteiner Fußgängerzone, wie sie in Trier zum Silvesterlauf herrscht." Stefan Göbel, Pressesprecher des Hauptsponsors Gerolsteiner, erklärt: "Wir helfen gerne dabei, Gerolstein dahin zu führen, wo Lüttich für Belgien steht, nämlich zum Epizentrum des Radsports in Deutschland." Anfang der Woche trafen sich in der Stadthalle die Organisatoren und ehrenamtlichen Helfer, um die Einzelheiten des zweiten Gerolsteiner Tourfestivals zu besprechen. Bürgermeister Matthias Pauly lobte das große Engagement der vielen hundert Helfer. Rund 200 Streckenposten und 15 Motorradmarshalls sichern die Routen. Mit dabei sind die Feuerwehren aus den Verbandsgemeinden Gerolstein und Prüm mit je 900 Einsatzstunden, die Polizei, der Gerolsteiner Sportverein, der Fanclub sowie der Radsportclub Prüm. Besondere Radsport-Erlebnisse 2007 im Gerolsteiner Land: 11. bis 13. Mai: Tourfestival 15. Juli: Kylltal aktiv 30. Juli: Tour de France Welcomeparty 7. bis 9. September: Vulkanbike Marathon 21. bis 23. September: Team Gerolsteiner Rennrad-Trainingscamp.

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