Damit das Dorf am Leben bleibt

OBEREHE-STROHEICH. In Stroheich soll die Alte Schule zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden. Das hat der Ortsgemeinderat nun beschlossen und den Zuschussantrag auf den Weg gebracht. Denn nur, wenn rund 100 000 Euro an Fördermitteln fließen, will die Ortsgemeinde das 250 000 Euro-Projekt realisieren.

"Eines ist klar: Ohne den Zuschuss geht es nicht", sagt Ferdinand Bauer, Ortsbürgermeister der Doppelgemeinde Oberehe-Stroheich. Und er fügt hinzu: "Verschulden werden wir uns für das Vorhaben nicht. Da bin ich strikt dagegen." Der Ortsgemeinderat hat nun einstimmig beschlossen, die Alte Schule im rund 170 Einwohner zählenden Ortsteil Stroheich zum Dorfgemeinschaftshaus umzubauen. Somit soll das Gebäude, das bis Ende vergangenen Jahres vermietet wurde und seitdem leer steht, letztlich auch erhalten werden. Dafür ist die Ortsgemeinde bereit, 150 000 Euro zu investieren. Bei der nun beschlossenen Ausbauvariante handelt es sich um die günstigste von drei Vorschlägen - kalkuliert wird mit Gesamtkosten von einer Viertelmillion Euro, Eigenleistungen inklusive. Im Gegensatz zu den aufwändigeren Varianten wird bei der nun verabschiedeten Planung auf große Anbauten verzichtet. Lediglich für die künftige Herrentoilette wäre ein kleiner Anbau notwendig. "Funktionaler Bau und kein Prunkstück"

Ortsbürgermeister Bauer sagt: "Das Dorfgemeinschaftshaus soll kein Prunkstück werden, sondern ein funktionales Gebäude." Vor allem soll ein künftiger Treffpunkt geschaffen werden, denn "wir müssen von heute auf morgen damit rechnen, dass die einzige Gaststätte im Ort schließt, denn die Wirtsleute sind schon sehr alt und ein Nachfolger ist auch nicht in Sicht", berichtet Bauer von der traditionsreichen Gaststätte Bauer-Endres. Dem frühzeitig zu begegnen, sei der eigentliche Hintergrund des Bauvorhabens. Der Ortsbürgermeister sagt: "Wenn ein Dorf keinen Versammlungsraum mehr hat, stirbt es." Bislang hat der Ortsgemeinderat in der Wirtschaft getagt, und auch die Feuerwehr und die Frauentanzgruppe haben sich im Saal der Gaststätte getroffen. Zudem werden dort sämtliche Feste des Dorfes (Agatha-Kirmes, Karneval, St. Martin, Nikolaus) gefeiert und auch größere private Veranstaltungen absolviert. Damit das auch künftig weiter möglich ist, sollen im Erdgeschoss des Schulgebäudes einige Wände eingerissen werden, um somit einen etwa 75 Quadratmeter großen Gemeindesaal zu schaffen. "80 Leute hätten dort an Tischen Platz zum Sitzen", sagt Bauer. Mobiliar müsste ebenfalls gekauft werden. Im ehemaligen Schulraum würden die Küche (mit Ausschank zum Saal hin) sowie das Damen- und das Behinderten-WC installiert. In besagtem Mini-Anbau soll die Herren-Toilette Platz finden. Nicht erneuert werden müsste nach Angaben des Ortsbürgermeisters das Dach, dafür würde das Gebäude komplett isoliert, mit neuen Fenstern und Versorgungsleitungen versehen und mit einer Heizung (geplant ist eine kompakte Holz-Pellet-Anlage im vorhandenen Garagenanbau) bestückt. Denn bislang gab es dort keine fest installierte Anlage. "Daher können wir das Haus auch schlecht vermieten", spielt Bauer auf eine andere Nutzungsmöglichkeit an. Ändern soll sich auch die Erschließung des Gebäudes. Während der bisherigen Treppenaufgang von der Straße "Wolfskaul" bestehen bleiben soll, soll es zusätzlich eine Zufahrt geben - von der "Ahrstraße". Am Beginn des Grundstücks, wo sich jetzt noch eine Mauer befindet, sollen eine Zufahrt und einige Stellplätze im Anschluss geschaffen werden. Von dort aus wäre der Eingang zum künftigen Dorfgemeinschaftshaus ebenerdig und somit auch behindertengerecht. Die exakten Planungen will Bauer im Rahmen einer Bürgerversammlung vorstellen "sobald wir wissen, ob und wann wir einen Zuschuss erhalten, und wie hoch dieser ist". Mit einer Antwort rechnet er im nächsten Frühjahr. Dann würde auch darüber geredet werden müssen, welche Eigenleistungen übernommen werden könnten und wer zur Mithilfe bereit sei.

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