Damit es fluppt bei der Müllabfuhr

Daun/Bitburg/Gerolstein/Prüm/Trier · Viele TV-Leser haben sich darüber beschwert, dass neben der Tonne abgestellte Papierbündel im Vulkaneifelkreis nicht mehr abgeholt werden. Für eine Übergangszeit soll das wieder möglich sein. Der Zweckverband A.R.T. bezieht Stellung.

Daun/Bitburg/Gerolstein/Prüm/Trier. Seit Januar 2016 ist der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) unter anderem für die Müllentsorgung im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis zuständig. Er beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Abfuhr und Entsorgung:In welchem Zyklus werden die Gelben Säcke, die Blauen Tonnen, die Restmülltonnen geleert?Restabfalltonnen werden im Eifelkreis Bitburg-Prüm alle zwei Wochen geleert; Gelbe Säcke und Papierabfälle (Blaue Tonne) werden alle vier Wochen eingesammelt. Im Landkreis Vulkaneifel werden die Biotonne alle zwei Wochen und die Restabfalltonne sowie die Blaue Tonne monatlich geleert. Gelbe Säcke werden alle vier Wochen eingesammelt.Was passiert, wenn Gelbe Säcke, Blaue Tonnen oder/und Restmülltonnen aus Witterungsgründen nicht abgeholt werden können?Dann dürfen bei der nächsten regulären Abfuhr Abfälle, die nicht mehr in die vollen Tonnen passen, in geeigneten Behältnissen - wie handelsüblichen Kunststoffsäcken für Restabfälle oder Papiersäcken und Kartons für Papierabfälle und im Landkreis Vulkaneifel auch Bioabfälle - ausnahmsweise hinzugestellt werden.Warum werden liegengebliebene Abfälle nicht zwei, drei Tage später abgefahren?Nach Auskunft der mit der Entsorgung beauftragten Unternehmen können die aufgrund der Witterungsverhältnisse ausgefallenen Touren aus Kapazitätsgründen nicht nachgefahren werden. Dürfen die Tonnen/Papierbündel/Gelbe Säcke/Restmülltonnen am Straßenrand stehen bleiben, wenn sie nicht abgefahren wurden?Nein, aus Gründen der Verkehrssicherung müssen die Abfälle gemäß Paragraf 14 Absatz 6 der Abfallsatzung des A.R.T. nach einer ausgefallenen Tour noch am selben Tag wieder von der öffentlichen Verkehrsfläche weggenommen und auf das Grundstück zurückgebracht werden. Wo kann man überschüssigen Müll abgeben?Für den Eifelkreis auf der Deponie Plütscheid. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Mittwoch und Freitag von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Papierabfälle werden kostenfrei und Restabfälle gegen Gebühr (142 Euro/Tonne, aber mindestens 5 Euro) angenommen.Im Vulkaneifelkreis geht das in der Abfallumladestation Walsdorf. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Freitag von 8 bis 17 Uhr und Samstag von 8 bis 12 Uhr. Es können Papierabfälle sowie Gelbe Säcke kostenfrei und Restabfälle (12 Euro bis 200 kg, darüber 110 Euro/Tonne) sowie Bioabfälle (110 Euro/Tonne) abgegeben werden. Dürfen grundsätzlich zusätzliche Papierbündel neben die Blaue Tonne gelegt werden?Nein, im Eifelkreis Bitburg-Prüm werden bereits seit Jahren nur die in der Tonne entsorgten Papierabfälle eingesammelt und auch im Landkreis Vulkaneifel können zusätzlich bereitgestellte Papiermengen nicht mehr mitgenommen werden. Ausschlaggebend dafür ist der Vertrag zwischen der Kreisverwaltung Vulkaneifel und dem Entsorgungsunternehmen, der Nord-West-Deutschen Papierrohstoff GmbH (NWD). Das Einsammeln von zusätzlichen Bündeln ist darin nicht vorgesehen. Die bisherige Mitnahme der Mehrmengen basierte lediglich auf der Kulanz des Entsorgungsunternehmens - nur für diesen Februar wird noch eine Ausnahme gemacht (siehe Extra). Aber auch arbeitsschutzrechtliche Gründe spielen eine Rolle: Die für die Befüllung der Fahrzeuge vorgesehenen Öffnungen sind nur für das Leeren der Tonnen geeignet. Die Kippvorrichtung ist weit oben am Fahrzeug angebracht. Daher ist es gefährlich, das Altpapierper Hand einzuwerfen. Das hat bereits zu Unfällen geführt.Und was ist mit der gewerblichen Altpapierabfuhr, bei der es gar keine Blauen Tonnen gibt, sondern ausschließlich Kartons am Straßenrand gestapelt werden?Mit den Gewerbebetrieben, die sich wegen Problemen aufgrund der Einführung der Blauen Tonne im Landkreis Vulkaneifel an uns wenden, finden wir kurzfristig individuelle Lösungen für die Altpapierentsorgung. Wie kann es sein, dass der A.R.T. für Papier Erlöse erzielen kann, es aber trotzdem liegen lässt?Im Eifelkreis Bitburg-Prüm, wo die Blaue Tonne bereits vor einigen Jahren eingeführt wurde, besteht die Problematik von neben den Tonnen bereitgestellten Mehrmengen nicht. Das Altpapier wird komplett in der Blauen Tonne entsorgt und somit durch den A.R.T. vermarktet. Im Landkreis Vulkaneifel können, falls eine Blaue Tonne regelmäßig nicht ausreicht, schriftlich oder telefonisch beim A.R.T. kostenlos weitere Behälter beantragt werden. Die Erlöse aus der Papiervermarktung fließen direkt in die Gebührenhaushalte der einzelnen Verbandsmitglieder.Warum ist der Abfall in der Vergangenheit nicht so häufig wegen Schnee und Eis stehen geblieben wie aktuell?Die Entsorgungsunternehmen (Remondis im Eifelkreis Bitburg-Prüm und NWD bzw. Remondis im Landkreis Vulkaneifel) melden, dass dieser Winter besonders schwierig ist. Gleichzeitig versichern sie, dass die erfahrenen Fahrer alles versuchen und die Sammlung der Abfälle nur im äußersten Fall nicht fortführen.Ist der A.R.T. auch für Gelbe Säcke zuständig?Nein, die Verträge zur Sammlung der Gelben Säcke werden durch die Betreiber des Dualen Systems Deutschland an die Entsorgungsunternehmen vergeben. Der A.R.T. informiert lediglich aus Servicegründen über die Abholtermine der Gelben Säcke. Bei ausgefallenen Touren oder anderen Reklamationen hat der A.R.T. keine Handhabe.Bei Unklarheiten und Fragen stehen Mitarbeiter des Abfall-Telefons zur Verfügung (0651 949 1414, info@art-trier.de ). ANLAGE TROCKNET ABFALL VON 520 000 EINWOHNERN

Extra

(mh) Der frühere Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier, dessen Zuständigkeitsbereich zunächst die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg umfasste, wurde Anfang 2016 zu einem regionalen Verbund mit den drei Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Vulkaneifel erweitert. Das Entsorgungsgebiet des neuen Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Trier umfasst insgesamt 5000 Quadratkilometer - eine Fläche, die doppelt so groß wie das Saarland ist. Das Tochterunternehmen mit den Namen Regionale Entsorgungsgesellschaft mbH (RegEnt) betreibt die mechanisch-biologische Trocknungsanlage in Mertesdorf. Dort werden alle Abfälle von rund 520 000 Einwohnern getrocknet und anschließend als Sekundärbrennstoffe eingesetzt. A.R.T ANTWORTET GORDON SCHNIEDER

Extra

(mh) Der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder hat sich wegen des Ärgers um die Altpapierabfuhr in der Vulkaneifel (Der Entsorger NWD hat das Einsammlung der losen Altpapiersammlungen einseitig Ende Dezember aufgekündigt) mit dem ART in Verbindung gesetzt und folgende Antwort erhalten: "Im Februar wird die Abfuhr der losen Sammlungen noch einmal durchgeführt. Danach erfolgt nur noch die Leerung der blauen Tonnen." Wer mehr Altpapier habe, könne kostenlos eine weitere Tonne bestellen. Zusätzlich soll es künftig möglich sein, für 1,50 Euro eine offizielle Papiertüte zu kaufen - und neben die Tonne zu stellen. Die Mitarbeiter würde dann zunächst die blauen Tonne leeren, danach die Tüte in die leere Tonne tun und diese dann zum zweiten Mal leeren.

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