"Das Dorf ist wie gelähmt"
Bergamt und Polizei haben ihre Ermittlungen zum Tod des 48-jährigen Unternehmers aus Oberbettingen in der Hillesheimer Lavagrube abgeschlossen. Einstimmiges Ergebnis: Es war ein tragischer Arbeitsunfall, der ohne juristische Konsequenzen für den Betrieb bleibt.
Hillesheim/Oberbettingen. Auch am Tag nach dem tragischen Unfall sitzt der Schock noch tief. "Das ganze Dorf ist wie gelähmt. Die Leute auf der Straße nicken sich nur kurz zu, keiner hält wie sonst ein munteres Schwätzchen", beschreibt der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Bernd Feltges, die Situation in Oberbettingen. Großes Mitgefühl mit der Familie und den Mitarbeitern
Das Mitgefühl mit der Familie und den mehr als 50 Firmenmitarbeitern sei riesengroß. Der 48-jährige Tiefbauunternehmer war am Donnerstag bei Baggerarbeiten in seiner Lavagrube "Auf Kyllerhöhe" bei Hillesheim ums Leben gekommen (der TV berichtete). Die Polizei und das Landesamt für Bergbau und Geologie ermittelten. Ihr Fazit am Freitag: "Es war ein tragisches Unglück, ein Arbeitsunfall." Polizeihauptkommissar Hans-Jürgen Fuhrmann: "Ich werde die Akte an die Trierer Staatsanwaltschaft schicken, gehe aber davon aus, dass nichts weiter unternommen wird." Der Bagger wurde nicht sichergestellt, Fremdverschulden sei eindeutig auszuschließen. Auch Harald Ehses, Leiter des Landesamts für Bergbau, stellt klar, dass der Unfall kein juristisches Nachspiel haben wird. Arbeiten an Steilwänden nichts Ungewöhnliches
Nach seiner Erkenntnis sind von der zwölf Meter hohen Steilwand rund 40 Kubikmeter Lavasand und Basaltbrocken auf das Führerhaus des Baggers geprallt, in dem der 48-Jährige zu Tode gequetscht wurde. Ehses meint: "Das ist wahrscheinlich sehr plötzlich passiert. Das muss sehr schnell gegangen sein." Arbeiten an Steilwänden seien in Lavagruben nichts Ungewöhnliches. Ob die Risse, die sich jetzt im Hang zeigen, schon vorher zu sehen waren, ließe sich nicht mehr feststellen. Der Hang bleibt vorerst gesperrt. Ehses vermutet, dass der Unternehmer (anhand der Position des Baggers) noch versucht hat auszuweichen, aber das schwere Gefährt nicht rasch genug reagiert hat.
