Den Straßen geht’s an den Teer

DAUN. Für den Ausbau der Kreisstraßen 69 (in Leudersdorf) und 14 (zwischen Udler und Gillenfeld) sowie Sanierungsarbeiten am Hubertus-Rader-Föderzentrum in Gerolstein hat der Kreisausschuss binnen einer Viertelstunde Aufträge von knapp 900 000 Euro vergeben.

Rekordverdächtig, einvernehmlich, unaufgeregt: Einstimmig (also über die Parteigrenzen hinweg) und zügig hat der Kreisausschuss in seiner letzten Sitzung vor der Landratswahl Aufträge für Schul- und Straßensanierungen von knapp 900 000 Euro vergeben. Von Wahlkampf keine Spur. Der dickste Brocken entfällt auf den Ausbau der K 14 zwischen Udler und der "Saxler Mühle". Den Zuschlag erhielt die Firma Gotthard Lehnen aus Wittlich-Dorf, die mit ihrem Angebotspreis von rund 640 000 Euro klar das Rennen machte: So lag das zweitgünstigste der neun Angebote bei 686 000 Euro, das höchste Angebot gar bei knapp 830 000 Euro. Die K 14, die auf rund 1300 Metern ausgebaut werden soll, befindet sich zum einen in schlechtem Zustand, zum anderen ist die Fahrbahn recht schmal, so dass beim Begegnungsverkehr permanent das Bankett befahren wird. Weiterhin liegt im Ausbaubereich eine unübersichtliche Kurve, die entschärft werden soll. Neues Ausbauverfahren kommt zum Zug

War ursprünglich vorgesehen, die Straße nur im Kurvenbereich vollständig (also auch den gesamten Unterbau) zu erneuern und ansonsten lediglich mit neuer Trag- und Deckschicht zu versehen, kommt nun erstmals im Landkreis ein neues Verfahren zum Zuge: das so genannte Kaltrecyclingverfahren. Dabei wird der vorhandene Straßenaufbau aufgefräst, granuliert und anschließend mit einem Bindemittel vermischt. Der so entstandene Baustoff wird als Straßenuntergrund eingebaut. Darauf wiederum werden eine zehn Zentimeter dicke Trag- und vier Zentimeter starke Deckschicht gebaut. Mehrere Vorteile soll diese kostspieligere Variante mit sich bringen: Erstens soll der Unterbau stabiler werden und dadurch vor allem dort, wo die Straße verbreitert wird, Setzungen vorgebeugt werden. Zweitens werden durch den Einbau des vorhandenen Straßenmaterials Transporte verringert, Deponiekosten und Zeit gespart. Kreis zahlt 66 000 Euro drauf

Dennoch wird das Vorhaben, das das Land mit 70 Prozent Zuschuss fördert, teurer: Waren ursprünglich 450 000 Euro veranschlagt, wird nun samt Beschilderung, Markierung und Sicherung durch Leitpfosten mit Gesamtkosten von 670 000 Euro gerechnet. Der Kreisnettoanteil steigt von 135 000 Euro auf rund 200 000 Euro. Ebenfalls eine große Spanne lag zwischen dem günstigsten (242 000 Euro) und teuersten (305 000 Euro) Angebot beim Auftrag für den Ausbau der maroden K 69 in Üxheim-Leudersdorf auf rund 400 Metern Länge. Den Zuschlag erhält die Firma Reichle aus Gerolstein, die mehr als 30 000 Euro unter dem zweitgünstigsten Gebot lag. Neben dem Kreis (213 000 Euro) beteiligen sich auch die VG-Werke Hillesheim (20 000 Euro) und die Ortsgemeinde Üxheim (9000 Euro) an dem Vorhaben, das jedoch ebenfalls zu 70 Prozent vom Land bezuschusst wird. Den Auftrag für die Erneuerung von Türen und Fenstern des Hubertus-Rader-Förderzentrums in Gerolstein hat der Kreisausschuss der Firma Metall & Alubau Gerd Probst aus Reuth erteilt. Ihr Angebot über knapp 23 000 Euro lag unter dem der beiden Mitbewerber. Sind diese Arbeiten erledigt, sind alle Holz-Türen und -Fenster des Altbaus durch Aluminium-Elemente ersetzt worden - mit Ausnahme derer auf der Südseite.

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