Straßenbau in NRW: Eifelverein macht sich für den A1-Lückenschluss stark

Daun/Mainz/Düsseldorf · In einem Brief an zwei Minister sagt die Vorsitzende Mathilde Weinandy, warum der A1-Weiterbau für den Verein so wichtig ist.

 So soll der Lückenschluss aussehen, den der Eifelverein fordert. In diesem Modell ist die Rastanlage Radersberg zu sehen.Grafik: Landesbetrieb Mobilität Trier

So soll der Lückenschluss aussehen, den der Eifelverein fordert. In diesem Modell ist die Rastanlage Radersberg zu sehen.Grafik: Landesbetrieb Mobilität Trier

Foto: (e_daun )

Kaum haben Bund und Länder den A1-Lückenschluss zu einem Projekt mit höchster Priorität erklärt, legt der Eifelverein nach: In je einem Brief an die Verkehrsminister der beiden beteiligten Bundesländer, Volker Wissing (FDP) und Hendrik Wüst (CDU), drängt die Eifelvereinsvorsitzende und Prümer CDU-Politikerin Mathilde Weinandy, die Vorbereitungen und den Bau der noch fehlenden A1-Strecke zwischen Kelberg und Blankenheim schnell umzusetzen.

Weinandy schreibt in ihrem Brief, der Lückenschluss sei "eine große Chance für die Eifel, die hiesige Wirtschaft zu stärken". Im Gespräch mit dem TV erläutert sie: "Steht die Straße einmal, haben Unternehmer kürzere Fahrten für Lieferungen oder Kundengespräche in Richtung Köln und lassen sich lieber in der Region nieder." Auch den Tourismus dürfte eine bessere Auto-Verbindung in den Norden ankurbeln, sagt Weinandy. Ein Autobahnanschluss Richtung Köln erhöhe gleichzeitig "die Lebensqualität in den Städten und Dörfern unserer Heimat", heißt es in dem Brief. Man spare Zeit auf der Reise und fühle sich nicht so abgehängt, sagt Weinandy.

Den Brief hat die Vereinsvorsitzende und Prümer Bürgermeisterin - nach eigener Aussage - geschrieben, nachdem das Thema im Vorstand des Eifelvereins diskutiert worden sei. Viele Mitglieder aus den Ortsgruppen hätten sich in den vergangenen Monaten gemeldet und gebeten, das Anliegen bei den Verantwortlichen anzusprechen.
Am Weiterbau der A1 hatte es immer wieder Kritik gegeben, etwa weil die geplante Strecke durch Vogelschutzgebiete verlaufen soll. Doch in der aktuellen Satzung des Vereins steht: "Der Eifelverein setzt sich für einen wirksamen Umweltschutz, insbesondere für die Erhaltung und den Schutz der einmaligen Natur und Landschaft der Eifel ein." Weinandy sagt dazu: "Es stimmt, der Autobahnbau ist ein starker Eingriff in die Natur, aber der Eifelverein kümmert sich auch um die Belange der Bewohner - wir mussten hier abwägen." Im Brief an die Verkehrsminister erinnert sie daran, dass "die Wirtschaftsförderung der ‚armen‘ Eifel des 19. Jahrhunderts" und ihrer Bewohner das "wesentliche Gründungsmotiv des Eifelvereins war".

Der Stadt Prüm, die sie als Bürgermeisterin regiert, bringe der Weiterbau kaum Vorteile, sagt Weinandy. "Auf rheinland-pfälzischer Seite profitieren vor allem die Menschen rund um Prüm."
Im Namen des Eifelvereins fordert sie in den Briefen, nach Freigabe der Gelder "schnellstmöglich das notwendige Baurecht zu schaffen". Mit einer Antwort rechnet die Vorsitzende - bislang haben die beiden Minister aber noch nichts von sich hören lassen.Extra: DER LÜCKENSCHLUSS UND DIE KRITIK

 Sieht den Lückenschluss als große Chance für die Wirtschaft und den Tourismus in der Eifel: Mathilde Weinandy. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Sieht den Lückenschluss als große Chance für die Wirtschaft und den Tourismus in der Eifel: Mathilde Weinandy. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

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Die Lücke in der A 1 zwischen Kelberg und Blankenheim (Nordrhein-Westfalen), die geschlossen werden soll, ist rund 25 Kilometer lang. Rund 30.000 Fahrzeuge sollen laut Bund täglich über den Abschnitt fahren, darunter viele LKW. Die geplante Strecke verläuft durch sechs europäische Schutzgebiete - drei Vogelschutzgebiete und drei sogenannte Flora-Fauna-Habitat-Gebiete. Letztere wurden unter anderem dafür eingerichtet, dass die Lebensräume wild lebender Arten vernetzt bleiben. Wer sich weiter über das Projekt informieren will, findet unter www.a1-lueckenschluss.de Karten, Videos und weitere Infos der Behörden.

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