Der Mann der 1000 Orden

Kirchweiler · Obwohl die Karnevalssession offiziell erst am 11.11. beginnt, hat der "närrische Schutzmann" Reiner Roos ("Eifelröschen") seine ersten Auftritte als Büttenredner bereits hinter sich. Im Interview stellt er sich den Fragen des TV.

 Der „närrische Schutzmann“ Reiner Roos (48) mit einem Teil seiner 1000 Orden. TV-Foto: Harald Hunz

Der „närrische Schutzmann“ Reiner Roos (48) mit einem Teil seiner 1000 Orden. TV-Foto: Harald Hunz

Kirchweiler. (HAHU) Sowohl beruflich als auch in Ausübung seines Hobbys ist der 48-jährige Reiner Roos Polizist. Tagsüber sorgt er ganzjährig für Recht und Ordnung auf der Straße - an den kommenden Wochenenden bis Aschermittwoch auch für gute Stimmung in den Narrenhallen der Eifel, in Nordrhein-Westfalen und in den angrenzenden Nachbarländern.

Der 11.11. ist da. Was machen die Vorbereitungen für die anstehende Karnevalssession?

Roos: Ich bin schon mittendrin. Seit zwölf Jahren gehöre ich dem "Kreis der rheinischen Karnevalisten Köln" an. Die Mitgliedschaft hat mir ermöglicht, dass ich im Oktober beim großen Vorstellungs- und Präsentationsabend in der Köln-Mülheimer Stadthalle dabei sein durfte. Dafür musste ich mich im Vorfeld qualifizieren. Unter den kritischen Augen vieler Literaten und Sitzungspräsidenten habe ich mich anscheinend gut verkauft, da im Anschluss einige neue Buchungen folgten. Am letzten Freitag war ich schon bei einer Prunksitzung in Zülpich.

Wie und wann begann Ihre Büttenredner-Karriere?

Roos: Ich bin elf närrische Jahre zusammen mit meinem Vater Cornel aufgetreten. Unser erster Vortrag war im "Hotel Kaiserhof" unter dem Titel: "Interview mit einem Scheich". Seit 1991 bin ich solo unterwegs. Damals war meine erste Sitzung bei den Pelmer Ulkvögel, im November, da alle karnevalistischen Veranstaltungen wegen des Golfkrieges Anfang des Jahres abgesagt wurden.

Sie haben mal gesagt: "Wenn ich 1000 Orden habe, höre ich auf." Wann ist dieser Zeitpunkt?

Roos: Da ich die Anzahl habe, dürfte ich gar nicht mehr auftreten. Ich habe heute noch vor jedem Auftritt Lampenfieber. Wenn das nicht mehr ist und es nicht mehr kribbelt, höre ich auf.

Was waren die nachhaltigsten und schönsten Auftritte?

Roos: Den größten Auftritt hatte ich in der Rhein-Mosel-Halle Koblenz mit 1500 Zuhörern. Unvergessen bleibt der Auftritt 1997, als "Abbi" Hens Prinz in Gerolstein war. Die größte Resonanz bekomme ich immer, wenn ich beim Seniorennachmittag des Kreisfeuerwehrverbandes war und die Menschen mich noch Wochen danach auf der Straße darauf ansprechen.

Wie lassen sich die zahlreichen Termine mit Ihrem Schichtdienst vereinbaren?

Roos: Hier will ich mal die Gelegenheit nutzen, mich bei meinen Kollegen zu bedanken, die ihren Dienst mit mir passend tauschen.

Erzählen Sie noch eine lustige Gegebenheit zum Schluss.

Roos: Oft ist bei Auftritten Spontanität gefragt. Am letzten Freitag rief eine Frau aus dem Publikum: "Die Frauen werden aber fünf Jahre älter als Männer". Darauf ich: "Die bekommen ja auch die Zeit fürs Rückwärts-Einparken gutgeschrieben."

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EXTRA Obwohl schon zahlreiche Buchungen für Karnevalssitzungen vorliegen, hat Reiner Roos noch einige Termine frei - ausdrücklich auch für heimische Vereine. Reiner Roos ist inzwischen nicht nur in der närrischen Zeit gefragt. Außer auf Beerdigungen ist er schon auf jeder Art von Feierlichkeiten wie Geburtstagen, Betriebsfeiern, Hochzeiten oder Jubiläen gewesen. (HAHU)

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