Der Sieg ist endlich wieder im Dorf geblieben

NEROTH. Mit deutlichem Vorsprung hat der einheimische Läufer Dennis Strunk die 83. Nerother Eierlage gewonnen: Als er im Ziel angekommen war, brauchte der bereits mehrfach erfolgreiche Raffer Thomas Caspers aus Steinborn noch mehr als drei Minuten, um die letzten Eier ins Körbchen zu bringen.

Kaiserwetter und prima Besuch herrschte bei der 83. Auflage der Nerother Eierlage. Die beliebte Veranstaltung, die es auch in anderen Eifelgemeinden gibt, ist im Landkreis Vulkaneifel einmalig. Ausrichter des beliebten Brauchtums ist die Feuerwehr des Dorfes. Wer wird wohl diesmal gewinnen? Im vergangenen Jahr schnappte Läufer Michael Strunk dem Raffer Martin Nickels beim letzten Ei noch den Sieg weg. Ein wahrer Krimi, den die vielen Zuschauer damals geboten bekamen. Ursprung geht auf das Jahr 1557 zurück

Der Ursprung des Brauchs der Eierlage geht bis ins Jahr 1557 zurück, in dem der Frankfurter Mathematiker Simon Jacob mit seinen Schülern eine entsprechende Aufgabe rechnete und dafür ein Wettspiel veranstaltete. Damit war die Eierlage geboren. In Neroth hatten sich 1924 Peter Braconier, Josef Karls, Josef Pfeil, Josef Schelian und Peter Schottes die Schönecker Eierlage mit viel Begeisterung angeschaut und gedacht: "Das könnten wir auch in unserem Dorf machen." Gesagt, getan - und seitdem ist Neroth in der Region das Ziel der Eierlagenfans. Für die Nerother Feuerwehr ist das Fest die Fortsetzung einer Tradition, der sie mit viel Enthusiasmus nachgeht. Seit 1980 findet zur Förderung des Brauchtums und einem kontinuierlichen Nachwuchs auch noch ein Juniorenwettbewerb bei der Eierlage statt. Der Erfolg dieser Aktion zeigt sich immer wieder beim Seniorenwettbewerb, dem Hauptlauf, wo die Jungen jetzt mitmachen. "Das lohnt sich schon, denn sonst hätten wir sicherlich die diesjährigen Teilnehmer nicht als Aktive dabei", sagt Klaus-Dieter Peters von der Feuerwehr Neroth. Thomas Caspers hatte 1994 bei den Junioren sein Debüt bei der Nerother Eierlage als Preisläufer und Dennis Strunk war 1999 zum ersten Mal als Junioren-Preisläufer dabei. 81 Eier liegen im Hauptlauf im Abstand von 50 Zentimeter in Sägemehlnestern und müssen einzeln zum Startpunkt in einen Korb gelegt werden. Währenddessen rennt der Läufer eine Strecke von 5000 Metern um Neroth.Kondition und Taktik bei allen gefragt

Kondition und Taktik sind also für beide Kontrahenten gefragt, nur wer beides im richtigen Verhältnis einsetzt hat eine Chance, zu gewinnen. Für den Raffer gilt es, die richtige Taktik beim Aufheben der Eier anzuwenden, wobei jeder Teilnehmer seinen eigenen Stil hat. Im Juniorenlauf war Marcel Nolles zum ersten Mal als Raffer dabei. "Geübt habe ich gar nicht für die Eierlage", bekannte der Zwölfjährige. Doch er war gut in Form und die Anfeuerungsrufe von Mama Kerstin und Tante Sabrina spornten Marcel so enorm an, dass er mit einem Abstand von mehr als anderthalb Minuten gegen Läufer Patrik Schaller locker gewann. Im Hauptlauf ging es auch um die Ehre, den Wanderpokal wieder nach Neroth zurück zu holen. Raffer Thomas Caspers aus Steinborn gegen Läufer Dennis Strunk aus Neroth lautete hier das Duell. Aber auch die ermunternden Zurufe der Zuschauer für Thomas Caspers wie: "Komm, Junge, halt durch", konnten den klaren Sieg von Dennis Strunk nicht verhindern, der mit mehr als drei Minuten Vorsprung gewann. Gespannt wartete der noch auf den Zieleinlauf des ersten Preisläufers. Sein Ziel ist es, den Wanderpokal ganz für sich zu erringen. Den kann er sich jetzt nach seinem überragenden Sieg im nächsten Jahr mit einem dritten Sieg erfüllen kann. "Eigentlich hatte ich mir eine 15er Zeit vorgenommen", sagte Dennis dennoch etwas enttäuscht nach dem Rennen. Ergebnisse: - Junioren: 1. Raffer Marcel Nolles in 6.37 Minuten, Läufer Patrik Schaller 8.15. - Senioren. 1. Läufer Dennis Strunk in 16.03 Minuten, Raffer Thomas Caspers 19.28. - Preisläufer: 1. Viktor Lieder in 16.29, Marco Nickels 20.05, Marco Schaller 20.30.

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