Der letzte Wille

GEROLSTEIN. Die Entscheidung steht an: In einer Sondersitzung am 2. November will der Bauausschuss (im nichtöffentlichen Teil) aus vier Vorschlägen auswählen, wie die Leichenhalle aussehen soll, die voraussichtlich im nächsten Jahr auf dem Waldfriedhof gebaut wird.

"Am 2. November muss die Entscheidung fallen!" Mit diesen Worten unterstreicht Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) die Dringlichkeit des nunmehr seit zwei Jahren aktuellen Vorhabens (der TV berichtete mehrmals). Denn die Zeit drängt. "Wir haben die Frist für den Zuschussantrag bis Anfang November verlängert bekommen", berichtet Schwartz. Kritik an Teilnahme von Ausschussmitglied Reuter

Nachdem der Bauausschuss Anfang dieses Jahres einen Schlussstrich unter den verkorksten Start (mit einer anfänglichen Planung mit Kosten von 1,3 Millionen Euro) gezogen und die Bauabteilung der Verwaltung mit der Planung beauftragt hatte, wurde im Sommer nochmals umgeschwenkt: Zunächst wurde ein Mini-Arbeitskreis (mit je einem Vertreter der Stadtratsfraktionen und Planer Josef Germund von der Bauabteilung) gegründet, der die Vorplanungen forcieren sollte. Denn nach Worten des Stadtbürgermeisters "waren die Entwürfe von Planer Germund offenkundig nicht mehrheitsfähig" - aus stilistischen und finanziellen Gründen. So lag die Kostenkalkulation bereits an der Grenze von 500 000 Euro. Nachdem es aber auch im Arbeitskreis (AK) nicht mehr voran ging, hat der Gerolsteiner Architekt Hendrik Eltze über AK-Mitglied Hans-Joachim Stief (WG Möller) freiwillig und unentgeltlich seine Hilfe angeboten. Parallel haben die Bauingenieure Jürgen Assion und Winfried Reuter sowie im Team Bauingenieur Herbert Nake mit Tochter und Architektin Kerstin jeweils eigene Vorschläge erarbeitet und in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vorgestellt. Eine Entscheidung fiel nicht. Daher wurde eine Sondersitzung für den 2. November anberaumt. Und bei der werden nach nachträglichem Beschluss der CDU-Mehrheitsfraktion wieder alle vier 2Bewerber ihre Modelle präsentieren. Zunächst sollten es nur noch zwei sein, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern. Schwartz: "Das war Tenor im Ausschuss und auch die Meinung von mir und Bürgermeister Matthias Pauly." Und zwar Eltze mit seinem progressiven und Assion mit seinem als konventionell eingestuften Vorschlag. Schwartz: "Damit hätten wir die gesamte Bandbreite" - und der im Raum stehenden Kritik die Grundlage entzogen. Denn die Wettbewerbsteilnahme von Winfried Reuter, der Mitglied in Stadtrat und Bauausschuss ist, stößt bei politisch Verantwortlichen auf Skepsis. Allen voran bei Hans-Joachim Stief, der das für ein "Unding" hält. Schwartz verteidigt: "Wir sind doch froh, dass wir Fachleute in den Räten und Ausschüssen haben. Ich habe damit kein Problem, zumal sich Winfried Reuter einwandfrei verhalten hat." In die gleiche Kerbe schlägt Reuter selbst. Auf TV-Nachfrage sagte er: "Im Bauausschuss bin ich doch der Einzige, der von Architektur Ahnung hat." So sei er dafür verantwortlich gewesen, dass "die Vorschläge aus der Verwaltung zum Glück nicht zum Tragen gekommen sind". Zudem bemerkte er, dass "ich extra nicht in den Arbeitskreis gegangen bin. Und auch zuvor habe ich mich bei den Entscheidungen herausgehalten." Der Bauingenieur, der sein Modell nach eigener Auskunft bereits der CDU-Fraktion vorgestellt hat, sagte: "Einen Informationsvorsprung gab es nicht. Jeder Bewerber hat von der Verwaltung die gleichen Vorgaben bekommen." Liebe Leser, welche Variante ist Ihr Favorit? Mailen Sie uns (mit kurzer Begründung) bis Sonntag, 29. Oktober, 14 Uhr, (maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge) an die Adresse eifel-echo@volksfreund.de.

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