Die Farben der Wirklichkeit

Hans Karl Mies, Künstler aus Passion, der seit 15 Jahren in Hillesheim seine neue Heimat gefunden hat, wird 70 Jahre alt. Im Hillesheimer Rathaus wird dem Maler eine Ausstellung ausgerichtet.

 Hans Karl Mies (links) mit der Palette seines Malerkollegen Fritz von Wille und Mitgliedern des „Art Collegiums“, einer Gruppe von kunstbegeisterten Kölnern und Eifelern.TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Hans Karl Mies (links) mit der Palette seines Malerkollegen Fritz von Wille und Mitgliedern des „Art Collegiums“, einer Gruppe von kunstbegeisterten Kölnern und Eifelern.TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Hillesheim. (red) Hans Karl Mies wird 70. Der Personalausweis des gebürtigen Esseners bestätigt das Alter einerseits und besagt dennoch nichts: Hans Karl Mies ist immer - nicht nur in der Kunst - jung geblieben. Seine Bilder und Werke sind nicht irgendwelchen Generationen oder Zeitströmungen zuzuordnen. Der Künstler wirft einen Blick auf die jeweilige "Wirklichkeit" und setzt diese in Farbe um.

Zum runden Geburtstag ermöglicht Heike Bohn, Bürgermeisterin der VG Hillesheim, dem Hillesheimer Künstler eine Ausstellung im Rathaus, die vom 16. August bis 17. September zu sehen ist.

Erste Skulpturen aus Knetmasse geformt



Typisch für die Vielfalt seines Schaffens ist der Wechsel der verschiedenen Ausdrucksformen: ob die Fotocollage, großformatige Acrylbilder, Gouachen, Zeichnungen, Fotografien oder Monotypien: Fast nichts gibt es, was Hans Karl Mies nicht als Mittel nutzen würde, um sich auszudrücken.

Den "typischen" Mies gibt es daher nicht. Aus dem kleinen Enkel, der im Atelier des Großvaters, einem bekannten Essener Bildhauer, mit dreieinhalb Jahren aus Knetmasse die erste Skulptur formte, wurde während seines Künstlerlebens ein wandlungsfähiger Mann, der immer offen gegenüber neuen Entwicklungen blieb. So arbeitete Hans Karl Mies unter anderem mit Joseph Beuys. Dieser signierte verfremdete Mies-Kopien auf der Vorderseite, die Rückseite dieser "kongenialen" Arbeiten trägt die Signatur: Hans Karl Mies.

Am wichtigsten ist der Prozess des Malens



Ganz aktuell hat sich Mies in den letzten Monaten mit dem Zweiten Weltkrieg auseinander- gesetzt, den er als Kind im Ruhrgebiet erlebte. In der Sequenz "Krieg" meint man die Hektik, den Lärm, das Laufen der Soldaten zu erkennen.

Mies ist selbst überrascht, dass er "heute Dinge wiedergeben und künstlerisch umsetzen kann", von denen er glaubte , dass sie für immer und unwiederholbar vergessen seien.

Mies hat nie "ergebnisbezogen" gearbeitet, für ihn war und ist der Prozess des Malens, des Entstehens, das wichtigste Element beim Kunstschaffen.

Der Geburtstag ist kein "Abschied" in den Ruhestand: Hans Karl Mies bleibt ein außergewöhnlich kreativer Künstler. Mit seinen Freunden im Art Collegium, einem Zusammenschluss kunstbegeisterter Kölner und Eifeler, will er weiterhin die Eifeler Kunstszene beleben.

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