Die Frage nach der besten Schule

Die Pläne für eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in Hillesheim und Jünkerath spalten weiterhin die Lager. Vor allem in Hillesheim wird heftig debattiert (der TV berichtete). Aber auch an der Oberen Kyll sind sich Politiker und Lehrer noch lange nicht einig.

Jünkerath/Hillesheim. Ein guter Ruf schützt nicht vor schlechten Perspektiven: Die Jünkerather Graf-Salentin-Schule - seit Sommer Realschule plus - wird in den kommenden Jahren gegen den Geburtenrückgang anzukämpfen haben.

Ein Gegenmittel: die Einrichtung einer Ganztagsschule (GTS) - und die ist zum Stichtag 2. November beantragt worden. Darüber waren sich an der Oberen Kyll Eltern, Lehrer und Politiker weitgehend einig.

Noch ein Gegenmittel könnte eine Integrierte Gesamtschule sein. Darüber aber, vor allem über das von Landes- und Kommunalpolitik angestrebte Modell einer auf zwei Standorte verteilten ("dislozierten") IGS in Jünkerath und Hillesheim, wird gestritten (der TV berichtete).

"Grundsätzlich eine gute Schulform", sagt Horst Kneppel, Rektor der Graf-Salentin-Schule. Sie sei aber in der angestrebten Weise "kein Heilmittel". "Es ist ein bisschen seltsam, dass das so im Hauruck-Verfahren laufen sollte." Allerdings werde sich auch bei längerem Vorlauf "bei mir an der Einstellung nichts ändern". Denn: "Wenn eine Schule aufgeteilt ist, dann ist sie keine Schule mehr." Das gelte vor allem für die Kinder und Jugendlichen, die sie besuchten und sich mit ihr identifizieren müssten. Außerdem sei eine Zusammenführung von zwei oder mehr Schulen (die Hauptschule Hillesheim käme in diesem Fall noch dazu) erheblich schwieriger, als sich das mancher vorstelle: "Das ist nicht so einfach wie beim Zusammenschluss von zwei Behörden. Es ist viel gravierender" - vor allem für die Schützlinge.

Kneppel kontert auch den Vorwurf, die ablehnende Haltung vieler Pädagogen - deutlich spürbar auch an der Realschule Hillesheim - beruhe auf Bequemlichkeit: Gerade in Jünkerath sei die große Mehrheit für die Ganztagsschule. "Und das bedeutet ja auch, länger da zu bleiben." Zudem reiche das Etikett "GTS" allein noch lange nicht aus, um die Attraktivität zu erhöhen: "Man muss das auch mit Inhalten füllen." Kurz: Mehr Arbeit ja - "sie muss nur sinnvoll sein".

Werner Arenz hingegen, noch bis Jahresende Bürgermeister der Verbandsgemeinde Obere Kyll, befürwortet - wie seine Hillesheimer Kollegin Heike Bohn, wie VG- und Kreisgremien - weiterhin die IGS an beiden Standorten.

Und das unabhängig von den Ganztags-Bestrebungen. Man werde deshalb weiter für die IGS kämpfen - "und dazu gehört zwangsläufig Überzeugungsarbeit. Bei den Lehrern und bei den Eltern."

Arenz' Hauptargument: die Konkurrenz. "Wenn die Eltern sehen, dass ihr Kind vielleicht in der Nachbarschaft die Möglichkeit hat, auch das Abitur zu machen, dann schicken sie es dorthin."

Fazit: "Wir kommen meiner Meinung nach nicht an der IGS vorbei. Und das schaffen wir nur im Schulterschluss mit Hillesheim."

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