Dritter Anlauf für die Schulturnhalle

Gerolstein · Die Verbandsgemeinde Gerolstein geht - dank Griff in den Sparstrumpf - mit einem ausgeglichenen Etat ins Jahr 2015 und hat die Umlage im zweiten Jahr in Folge gesenkt. Mit Abstand größter Investitionsposten ist erneut der Bau der Turnhalle an der Realschule plus in Gerolstein.

Gerolstein. Stolze 3,857 Millionen Euro (davon 50 Prozent Zuschuss) soll die Zweifeld-Turnhalle an der Realschule plus in Gerolstein kosten. Es ist der mit Abstand größte Investitionsposten im Etat der Verbandsgemeinde Gerolstein für kommendes Jahr. Ob das Geld allerdings ausgegeben wird, ist weiterhin unklar, denn die Schulaufsichtsbehörde hat dem Vorhaben noch immer nicht zugestimmt, da sie dessen Notwendigkeit nicht sieht. Und so steht das Projekt im dritten Jahr in Folge im Etat.
Auf jeden Fall angepackt werden 2015 die Sanierung und der behindertengerechte Ausbau der Grundschule Waldstraße in Gerolstein. Dafür sind 747 000 Euro eingeplant. Insgesamt macht der Bildungssektor 97 Prozent der Gesamtinvestitionen von 4,78 Millionen Euro aus. Für die Feuerwehren stehen gut 100 000 Euro zur Verfügung.
Appell an die ADD


Für Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) "sind unsere Investitionen genau an der richtigen Stelle: im Bildungsbereich". Das betonte auch SPD-Fraktionsvorsitzender Georg Linnerth: "Schwerpunkt unserer Investitionen müssen weiterhin unsere Schulen sein." Er hoffe inständig, dass bei der Schulaufsichtsbehörde ADD bald ein Umdenken in Sachen Schulturnhalle einsetze. Linnerth: "Die Schüler, Eltern, Lehrer und Vereine warten darauf." Schlichtweg als "vernünftig" bezeichnete FWG-Fraktionssprecher Klaus-Dieter Peters die Investitionen in den Bildungssektor. Diese Meinung vertraten im Übrigen alle Ratsfraktionen, weshalb der Etat auch einstimmig verabschiedet wurde.
Einen weiteren Punkt griffen die Mandatsträger heraus: die VG-Umlage. Die hat der Rat der VG Gerolstein nun im zweiten Jahr in Folge gesenkt: nach 2,5 Prozent im Vorjahr nun um weitere drei Prozent auf 37 Prozent. Die Stadt Gerolstein und die weiteren zwölf Ortsgemeinden werden dadurch um 426 000 Euro entlastet. Bürgermeister Pauly sagte dazu: "Es ist selbstverständlich, dass wir vorhandene Spielräume nutzen, um unsere Gemeinden zu entlasten."
Aber: Wegen geringerer Landeszuweisungen und einer zu erwartenden Erhöhung der Kreisumlage ist die Entlastung auch gleich wieder futsch. So wird laut Pauly nur eine Gemeinde im Gerolsteiner Land im nächsten Jahr ihre Ausgaben aus laufenden Einnahmen decken können: die Lavagemeinde Hohenfels-Essingen. Selbst die Stadt Gerolstein schafft das trotz Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer von rund 1,5 Millionen Euro nicht. "Es ist erschreckend, dass es trotz der deutlichen Senkung der VG-Umlage zu keiner spürbaren Entlastung bei unseren Ortsgemeinden kommt", machte CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Schildgen seinem Unmut Luft. FWG-Sprecher Peters forderte in diesem Zusammenhang erneut, dass die Kommunen von Bund und Land auf eine bessere finanzielle Basis gestellt werden.
Dennoch gab es aus den betroffenen Dörfern eine positive Rückmeldung. So sagte Mürlenbachs Ortsbürgermeister Christoph Hacken (CDU) stellvertretend für alle seine Kollegen: "Egal, was letztlich hängenbleibt: Die Umlagensenkung ist das richtige Signal für die Ortsgemeinden. Danke!"
Meinung

Signal in Richtung Obere Kyll
Es ist beileibe nicht nur Wohlwollen zugunsten der eigenen Dörfer, dass die Verbandsgemeinde Gerolstein im zweiten Jahr in Folge ihre Umlage gesenkt hat: von 42,5 auf 37 Prozent. Das ist auch ein Zeichen an alle Dörfer der Oberen Kyll. Gemäß dem Motto: Seht her, nicht nur die VG Prüm (mit ihren 29 Prozent VG-Umlage) ist finanziell gut aufgestellt, sondern wir auch. Wir sind attraktiv und tun etwas für unsere Kommunen. Und gegen den Investitionsschwerpunkt Schulen kann auch niemand etwas haben. m.huebner@volksfreund.deExtra

Vertreter der drei Ortsgemeinden Birgel, Lissendorf und Steffeln, die von der Oberen Kyll zur neuen Verbandsgemeinde Gerolstein-Hillesheim stoßen wollen, haben interessiert an der Verbandsgemeinderatssitzung in Gerolstein und an der vorherigen Ortsbürgermeisterdienstbesprechung teilgenommen. Dabei wurden sie von etlichen Kollegen und Mandatsträgern herzlich willkommen geheißen. Werner Schweisthal aus Steffeln sagte: "Wir würden am liebsten schon morgen zu euch kommen." mhExtra

 Die Grundschule an der Waldstraße wird behindertengerecht umgebaut. Archiv:/TV-Fotos: Mario Hübner (2)

Die Grundschule an der Waldstraße wird behindertengerecht umgebaut. Archiv:/TV-Fotos: Mario Hübner (2)

VG-Umlagesatz: 37 Prozent (- 3 Prozent). Erträge Ergebnishaushalt: 9,646 Millionen Euro. Aufwendungen Ergebnishaushalt: 9,732 Millionen Euro. Fehlbetrag: 86 000 Euro - wird durch Entnahme der Rücklage ausgeglichen. Rücklage: 110 000 Euro. Investitionsvolumen: 4,78 Millionen Euro. Kreditaufnahme: 2,26 Millionen Euro. Nettoneuverschuldung: 1,7 Millionen Euro. Schulden Ende 2015: 9,5 Millionen Euro. mh

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