E-Mails nach Berlin

GEROLSTEIN/DAUN. (vog) Ein 45-jähriger Mann aus einem Dorf in der Verbandsgemeinde Gerolstein sitzt heute im Amtsgericht Daun auf der Anklagebank.

Dem Werkzeugmacher wird vorgeworfen, übers Internet einem 13-jährigen Mädchen pornografische Schriften zugeschickt zu haben. Außerdem soll er das Mädchen bedroht und genötigt haben, damit es ihm Nacktaufnahmen zusendet. Der 45-Jährige galt bisher als unbescholtener Bürger. Juristisch hat er noch eine "weiße Weste", weil er keinen Eintrag im Strafregister hat. Nach dem Prozess, der heute um 11.30 Uhr vor dem Dauner Amtsgericht beginnt, könnte die Weste erste Flecken bekommen. Die Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft erhebt, sind nicht ohne. Im März 2004 soll der verheiratete Angeklagte übers Internet Kontakt zu einem Mädchen in Berlin, damals 13 Jahre alt, aufgenommen haben. Er soll ihr Schriften, in denen sexuelle Handlungen realitätsnah dargestellt wurden und auch solche, die gewalttätige sexuelle Handlungen zum Gegenstand hatten, zugeschickt haben. Außerdem soll er dabei seine Sexphantasien ausgelebt haben, indem er der 13-Jährigen schilderte, wie er sie fesseln wolle, um sie dann mit Gegenständen zu befriedigen. Als das Mädchen sich weigerte, ihm Nacktaufnahmen von sich zu schicken, soll er sie bedroht und genötigt haben. Eingeschüchtert übersandte ihm daraufhin das Mädchen fünf Nacktbilder. Davon angespornt, soll er weitere Fotos von ihr bei der Selbstbefriedigung verlangt haben. Aufgeflogen war die Sache, weil die Mutter, nachdem sie den PC ihrer Tochter kontrolliert hatte, Anzeige erstattete. Da die Staatsanwaltschaft keine weiteren Fälle anklagt, ist davon auszugehen, dass auf den sichergestellten Datenträgern und Computern keine Straftaten an anderen Kindern zu finden waren.

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