Ehrenamt - mal Last, oft Lust

Eine Lanze fürs Ehrenamt brechen und Mut zum Durchhalten machen: Das war das Ziel der jüngsten Zusammenkunft all derjenigen, die in ihrer Freizeit und unentgeltlich im Rahmen der Lokalen Agenda das Hillesheimer Land voranbringen möchten.

 Mit einem Ehrenamt mehr Lust am Leben: Franz-Joseph Euteneuer hielt ein engagiertes Plädoyer. Foto: privat

Mit einem Ehrenamt mehr Lust am Leben: Franz-Joseph Euteneuer hielt ein engagiertes Plädoyer. Foto: privat

Walsdorf. Ungebrochenes Engagement: Bei der mittlerweile fünften Plenarsitzung der Lokalen Agenda in der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim kamen erneut rund 30 Bürger, die sich ehrenamtlich für die Zukunft ihrer Heimat einsetzen, in Walsdorf zusammen. Das wusste Bürgermeisterin Heike Bohn zu schätzen. Sie dankte allen Akteuren der Arbeitskreise und stellte kurz die 20 Projekte vor, an denen derzeit gearbeitet wird. Die Bandbreite der Vorhaben erstreckt sich von der Erstellung eines verbandsgemeindeweiten Solarkatasters (der TV berichtete) über die Herausgabe eines regionalen Kochbuchs ("Zu Tisch im Hillesheimer Land") bis zur Anerkennung Hillesheims als "1-a-Einkaufsort" durch einen Düsseldorfer Wirtschaftsfachverlag. Nicht immer sind die Erfahrungen positiv

Der Leiter der Geschäftsstelle "Lokale Agenda" in der VG-Verwaltung, Stefan Mertes, und der externe Moderator Karl J. Eggers würden zwar von Fall zu Fall Schützenhilfe geben, aber die Projektleiter führten ihre Vorhaben eigenverantwortlich durch, berichtete Bohn. Sie betonte: "Dabei machen die Beteiligten Erfahrungen, die nicht immer positiv sind, wovon Ehrenamtler jedoch ein Liedchen singen können." Genau an diesem Punkt setzte der Gastredner des Abends, Franz-Joseph Euteneuer, an. Er ist im Hauptberuf Leiter des generationenübergreifenden Begegnungsforums "Haus Franziskus" in Trier, hat reichlich Erfahrung aus seinen eigenen Ehrenämtern und ist bekannt für seine mit augenzwinkerndem Humor vorgebrachten Anregungen zum persönlichen, bürgerschaftlichen Engagement. So schaffte er es auch dieses Mal - trotz angeschlagener Gesundheit -, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Und viel wichtiger: ihnen Mut zu machen, sie trotz aller Niederlagen und Rückschläge zum Weitermachen zu bewegen. Sein Fazit: Jammern über die Arbeitsbelastung passt nicht zum Ehrenamt. Er sagte: "Erstens wird niemand dazu gezwungen, und zweitens hat es nicht nur einen hohen Wert für die Gemeinschaft, sondern auch für einen selbst, sich auf andere einzulassen und sich einzubringen." So biete die Lokale Agenda eine Fülle von Chancen, sich durch Mitwirkung Kontakte zu schaffen, Einfluss zu nehmen, Ziele zu erreichen, bei einer guten Sache dazuzugehören und sich "zu Hause" zu fühlen. Sein Abschlussplädoyer: "Wer das Ehrenamt als Chance für seine eigene Entwicklung begreift, hat mehr Lust am Leben und macht dann auch anderen Lust aufs Ehrenamt."

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