Ehrenamtler bergen historisches Wegekreuz

Zwei Ehrenamtler haben in Mirbach ein zugewuchertes Wegekreuz, das mitten in der Feldflur stand, geborgen, restauriert und am Eifelsteig aufgestellt. Das 270 Jahre alte Zeitzeugnis lädt die Dorfbevölkerung und Wanderer zum Innehalten ein.

 Blicken nicht ohne Stolz auf ihre Arbeit: Alfred Mastiaux und Rudi Keul (rechts). TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Blicken nicht ohne Stolz auf ihre Arbeit: Alfred Mastiaux und Rudi Keul (rechts). TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Wiesbaum-Mirbach. (vog) Als in den Jahren 1965 und 1966 rund um den Ortsteil Mirbach die Flurbereinigung umgesetzt wurde, mussten wegen des neuen Parzellen-Zuschnittes auch Feldwege verlegt werden.

"So kam es, dass das Wegekreuz fernab von einem Weg auf einmal mitten in der Feldflur stand", erzählt Alfred Mastiaux, seit Juli Ortsvorsteher in Mirbach. Im Laufe der Jahrzehnte wucherte das Wegekreuz von 1739 immer mehr zu - wurde unsichtbar. Das historische Zeugnis für die Dorfbevölkerung wieder zugänglich zu machen und für die nächsten Generationen zu erhalten, war Mastiaux eine Herzensangelegenheit.

Gemeinsam mit Nachbar Rudi Keul machte sich der neue Ortsvorsteher an die Arbeit - mit Zustimmung der Unteren Denkmalpflegebehörde. Die zwei Ehrenamtler holten sich Rat bei den Experten, die die Erlöserkapelle im Dorf restaurierten. Mit einer Spezialmischung aus Basaltmehl und Trasszement gingen sie zu Werke, um den maroden Sockel sowie das Verbindungsstück zwischen Ober- und Unterteil zu reparieren.

Das Resultat kann sich sehen lassen. Das 270 Jahre alte Wegekreuz am Eifelsteig, der unmittelbar an Mirbach vorbeiführt, steht 500 Meter vom ehemaligen Platz im Dickicht entfernt. Rudi Keul: "Das Wegekreuz am neuen Standort ist eine Bereicherung für alle. Es hat große Freude gemacht, diesen Jahrzehnte lang unsichtbaren Schatz zu heben." Dabei gab es nicht nur Befürworter. Im Dorf habe es auch Widerstand gegeben, der sich aber mittlerweile aufgelöst hat." Mit einer Lichterprozession wurde das Wegekreuz am neuen Standort eingesegnet. Die Pflege des Areals rund ums Denkmal ist gesichert. Blumen sind bereits gepflanzt, und eine Bank soll im Frühjahr aufgestellt werden. Mastiaux: "Das Wegekreuz hat Achtung verdient." Es stammt von 1739, dem Hochzeitsjahr der Eheleute Gerhard und Maria Klinkhammer aus Mirbach, deren einziger Sohn Johann Jakob 1766 in Köln zum Priester geweiht wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort