Eifeler Pumpen-Firma baut neues Produkt für den Weltmarkt

Mürlenbach · Pumpenhersteller Feluwa entwirft ein Serienmodell. Das hat Auswirkungen auf die Mitarbeiter.

Wenn irgendwo auf der Welt Pumpen in einer Raffinerie, bei der Energieerzeugung oder im Bergbau zum Einsatz kommen, dann prangt auf ihnen oft der Name eines Eifler Unternehmens: Feluwa-Pumpen. Mit 138 Mitarbeitern, darunter 16 Auszubildende, ist Feluwa im Landkreis Vulkaneifel heute ein weltweit führender Hersteller von Spezialpumpen - auch für aggressive und toxische Stoffe.

Beispielsweise im Bergbau oder bei der Abwasserbeseitigung: Dort müssen oft Schmutzwasser oder Schlamm weggepumpt werden. Oder in der Industrie, wo verölte Flüssigkeiten an einen Platz befördert werden müssen, wo sie zentral gereinigt werden. In Kohlevergasungsanlagen wiederum wird zuerst Stein- oder Braunkohle zu Kohleschlamm gemahlen und dann von den Pumpen zum Reaktor befördert. Normale Pumpen kommen da schnell an ihre Grenzen. Feluwa-Pumpen sind im Einsatz unter anderem auf der Air Base Spangdahlem sowie den Flughäfen Frankfurt und Hahn, in der Uniklinik Frankfurt und im Hospital Saint-Louis in Luxembourg.

Bislang hat sich das Unternehmen auf Spezialpumpen aller Art und in allen erdenklichen Größen konzentriert - doch nun ändert es seine Strategie: Zu den maßgeschneiderten Geräten kommt nun eine Pumpe hinzu, die die Mitarbeiter in Serie als Massenprodukt für die Industrie fertigen. Daniel Nägel, technischer Leiter von Feluwa, sagt: "Wir wollen parallel zu unseren Sonderanfertigungen ein neues Breitenprodukt als Basis anbieten." Die Eco-Trans-Pumpe sei ein Gerät, das lagermäßig angeboten werde, um so eine kontinuierliche Auslastung für die Produktion zu schaffen. Nägel sagt: "Die neue Produktreihe schließt da an, wo wir ursprünglich herkommen."

Für die Umstrukturierung hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Gelder "im deutlich sechsstelliger" Höhe investiert - komplett aus eigenen finanziellen Mitteln. Zweieinhalb Jahre habe die Firma für die Entwicklung gebraucht. Noch ist die neue Pumpe in der Testphase. Der weltweite Verkauf soll aber demnächst starten.

Mehrere Prototypen laufen gerade im Langzeittest: Einer im Abwasserpumpwerk Mürlenbach, gegenüber dem Unternehmen Feluwa, einer in der Firma Warmpress in Niederstadtfeld, die auch Zulieferer von Feluwa ist, und bei Stihl in Weinsheim. Nägel sagt zu den bisherigen Tests: "Die Ergebnisse waren sehr erfolgreich, wir haben viele neue interessante Erkenntnisse und Ideen gewinnen können, um die Wartung optimieren zu können." Und Anfragen gebe es auch schon: 50 bis 60 Angebote - für Flughäfen, Bahnhöfe, Kliniken, Kläranlagen - lägen bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart vor.

Obwohl das Unternehmen weiterhin händeringend besonders Fachkräfte in der mechanischen Fertigung sucht, werde die neue Produktlinie kurzfristig noch keinen größeren Effekt auf die Mitarbeiterzahl bei Feluwa haben. Mittelfristig werde es jedoch helfen, "die Beschäftigung im Betrieb zu erhöhen und damit zu einem größeren Wachstum beizutragen", sagt Nägel.Extra: SO ENTWICKELTE SICH DAS UNTERNEHMEN

Die Feluwa Pumpen GmbH blickt auf eine mehr als 100-jährige Firmengeschichte. Das Stammhaus wurde 1901 als Gießerei in Neuwerk/Mönchengladbach gegründet und 1931 um eine Maschinenfabrik erweitert, die ihren Sitz in Köln hatte. Ziel des Unternehmens war die Herstellung feuerungs-, luft- und wassertechnischer Anlagen, wie Brenneranlagen, Kompressoren, Ventilatoren und Pumpen. Bereits nach kurzer Zeit erfolgte die Konzentration auf den Bereich der Pumpentechnik. Nach einer weiteren Vergrößerung 1934 wurde die Fertigung 1960 in die Eifel nach Mürlenbach verlagert. Im Jahr 2000 übernahm die Arca-Gruppe das Unternehmen. Seither hat Feluwa seinen Umsatz versechstfacht.

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