Ein Fest für die Kirche von Büscheich

Gerolstein/Büscheich · Im Gerolsteiner Ortsteil Büscheich wird am Sonntag die Einweihung der Kirche St. Johannes vor 300 Jahren gefeiert. Sämtliche Bewohner des Dorfes - auch die ehemaligen - sind eingeladen.

 Gebaut, eingeweiht, im Krieg zerstört, wieder aufgebaut und sogar erweitert: Die Kirche St. Johannes hat 300 ereignisreiche Jahre auf dem Buckel. TV-Fotos (2): Vladi Nowakowski

Gebaut, eingeweiht, im Krieg zerstört, wieder aufgebaut und sogar erweitert: Die Kirche St. Johannes hat 300 ereignisreiche Jahre auf dem Buckel. TV-Fotos (2): Vladi Nowakowski

Foto: vladi nowakowski (now) ("TV-Upload nowakowski"

Gerolstein/Büscheich. Die rege Beteiligung der Büscheicher Bürger an den Vorbereitungen zur Jubiläumsfeier für ihre Dorfkirche lässt sich schon seit Mitte der Woche beobachten: Hier werden die Blumenbeete entlang der Straße und am Rande des Kirchenvorplatzes in Ordnung gebracht, dort wird der Dorfbrunnen gesäubert.
Die Feier beginnt am Sonntag, 26. Juni, um 10.30 Uhr mit einer Festmesse, gehalten von Pastor Ralf Pius Krämer. Wie viele Gäste in die rund 460 Einwohner zählende Gemeinde oberhalb der Brunnenstadt kommen, kann auch Ortsvorsteher Oswald Weber nicht sagen:
"Wir haben versucht, all jene zu erreichen, die in unserer Kirche getauft worden sind oder geheiratet haben." Eine Zahl zu nennen, sei aber nicht möglich. In den meisten Fällen hätten die noch in Büscheich lebenden Verwandten die Einladung weitergeleitet. "Wir lassen uns überraschen", sagt Weber.
Für alle Eventualitäten sei vorgesorgt. Denn die örtlichen Vereine richteten das Fest in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde aus. "Mit dabei sind die Feuerwehr, die Frauengemeinschaft, der Sportverein und der Musikverein, der ab 14 Uhr auf dem Kirchvorplatz aufspielt", erzählt der Ortsvorsteher.
Bescheidene Feier geplant

Ein Fest für die Kirche von Büscheich
Foto: vladi nowakowski (now) ("TV-Upload nowakowski"


Für den Notfall - sprich bei schlechtem Wetter - öffne der ebenfalls an den Vorplatz angrenzende Gasthof seine Tür und ein Nachbar seine geräumige Garage. Ein schönes Dorffest solle es werden, sagt Weber. "Und wir wollen bescheiden das feiern, was vor 300 Jahren bescheiden begann."
Im Jahr 1716 hätten gerade einmal 50 Menschen in Büscheich gelebt und die Kirche gebaut, so Weber. "Es war ein Arbeiterdorf", was es in groben Zügen bis heute geblieben sei.
Die zum Jubiläum erschienene Festschrift der Ortsgemeinde erzählt von der Plackerei, die die Vorfahren der heutigen Büscheicher auf sich nahmen, um ihren Traum von einer eigenen Kirche zu verwirklichen: "Trotz der wenigen Einwohner, der großen Armut und der Schwierigkeiten bei der Finanzierung setzte sich der Wunsch durch", heißt es dort. Das lange Zeit strohgedeckte Kirchlein wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und durch große finanzielle, arbeitsintensive Beteiligung der Bevölkerung nicht nur wieder aufgebaut, sondern zu seiner jetzigen Form erweitert.
"An die stark beschädigten Seitenwände der alten Kirche wurde das heutige Seitenschiff mit einem Altar angebaut", erklärt der Ortsvorsteher. Auch der Glockenturm hätte an anderer Stelle errichtet werden müssen, da die bisherige Konstruktion ihn nicht mehr trug.
Die Einweihung der erweiterten Kirche fand am 24. Juni 1951 statt - also vor 65 Jahren. "Doch wir feiern am Sonntag die Segnung des historischen Teils des Gotteshauses am 29. Juni 1716", sagt Weber.

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