Ein Kamel macht mächtig Eindruck

Stefan Gerber ist neuer Schulleiter an der Grundschule an der Waldstraße. Der 44-Jährige, der von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz wechselte, hat schon nach wenigen Tagen einige Projekte ins Auge gefasst.

 „Streng, aber mit Humor“ will Stefan Gerber, neuer Leiter der Grundschule an der Waldstraße, seinen Unterricht gestalten. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

„Streng, aber mit Humor“ will Stefan Gerber, neuer Leiter der Grundschule an der Waldstraße, seinen Unterricht gestalten. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. Bei der Einschulungsfeier hat der neue "Direx" mit einem selbst kreierten Pappmaché-Kamel gepunktet. Das Wüstentier hatte nämlich Dinge im Gepäck, die nicht in die Schule gehören: vom Handy bis zur Klobürste. Schmunzelnd sagt er: "Die Kinder wussten direkt Bescheid und konnten alles genau zuordnen."Lebens- und Alltagstauglichkeit zu vermitteln - das sind für ihn wichtige Aufgaben. Er hat Germanistik, katholische Religion und Kunst fürs Lehramt an Grund- und Hauptschulen studiert. Seinen Lehrstil beschreibt er als "streng, aber mit Humor".

Man muss die Motivation bei Schülern ausnutzen

Die Bedeutung zwischen ruhigen, konzentrierten Arbeitsphasen und lebendiger Freiarbeit könnten Grundschüler sehr wohl ermessen. Für Gerber, der die vergangenen zwölf Jahre an der Grundschule Blankenheim war (davon sieben Jahre als Schulleiter), ist ein Umbruch im Schulsystem zu erkennen.

Der zweifache Vater erläutert: "Es geht weg von der reinen Wissensvermittlung hin zum angewandten Lernen."

In Nordrhein-Westfalen war er Moderator für moderne Medien. Dabei hat er Lehrerkollegen im Umgang mit Computern unterrichtet und gehörte zu einem Gremium, das sich um die PC-Ausstattung an Schulen kümmerte.

Neue Geräte für die Gerolsteiner Schule sind eines seiner aktuellen Anliegen. Den Grundschülern solle vermittelt werden, PC als Arbeits- statt Spielgeräte einzusetzen und Computer als Nachschlagewerke zu nutzen. Gerber sagt: "In Blankenheim hatte ich Drittklässler, die Power-Point-Präsentationen erstellen konnten. Es gilt, die bei Schülern vorhandene Grundmotivation zu nutzen."

Auch den Bestand der Schulbibliothek gelte es auszubauen. Gemeinsam mit den Eltern, die bereits die Schulhofgestaltung auf der Agenda stehen haben, will Gerber am attraktiveren Außengelände arbeiten. Im kommenden Elternbrief wird er sich vorstellen.

Der Wechsel von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz beschert dem 44-Jährigen, der in Kelberg-Köttelbach mit seiner Familie lebt und in Gunderath aufgewachsen ist, täglich eine Wegersparnis von 25 Kilometern. Doch nicht die kürzere Fahrt zur neuen Schule habe die Entscheidung zum Wechsel ausgemacht. Gerber: "Ich habe nach neuen Aufgaben Ausschau gehalten."

Das Ganztagsangebot der Gerolsteiner Grundschule ist für ihn kein Neuland, da auch in Blankenheim dieses Angebot bestand. Für ihn ist dieses Angebot "enorm wichtig". Da er mit einer Niederländerin verheiratet ist, spricht er die Sprache der Nachbarn perfekt. Demnächst möchte er eine "Niederländisch-AG" einrichten und eventuell auch Kontakt zur Gerolsteiner Partnerstadt Gilze-en-Rijen aufnehmen. Eine Schulpartnerschaft sei durchaus vorstellbar.

Seine Pläne sollen allerdings nicht alles durcheinanderwirbeln: "Ich bin vom Kollegium sehr freundlich aufgenommen worden und arbeite gut mit dem Konrektor Rudi Müller zusammen. Es ist toll, in ein weitgehend funktionierendes System reinzukommen."

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