Einbrüche, Gewalt, Betrug und Rauschgift

Kriminalität in Zahlen: Nach wie vor gibt es im Kreis Daun viele Gewaltdelikte, die Zahl der Einbrüche ist gleich geblieben, die Internet-Kriminalität auf dem Vormarsch und Rauschgift ein Dauerbrenner. Dennoch war 2007 für die Polizei ein eher ruhiges Jahr.

Daun. "Wir hatten ein ruhiges Jahr", sagt Heinz-Peter Thiel, Leiter der Polizeiinspektion Daun. Die Statistik verzeichnet rund 400 Fälle weniger als im Jahr zuvor. 2007 gab es rund 2780 Fälle zu bearbeiten. Davon konnten die Dauner Polizisten zwei Drittel aufklären. Insgesamt spiegelten die Zahlen wider "dass wir hier in einer relativ ruhigen Ecke wohnen", sagt Thiel. Von den rund 1419 ermittelten Verdächtigen waren fast 1100 männlichen Geschlechts. Der Anteil der Ausländer liegt mit 136 bei 9,6 Prozent. Polizeiarbeit mit vier großen Schwerpunkten

Die Delikte, mit denen sich die Polizei 2007 schwerpunktmäßig befasst hat, lassen sich in vier große Bereiche gliedern: Gewalt: Die Zahl der Körperverletzungs-Delikte ist mit 263 nach wie vor hoch. Die klassischen Täter sind männlich, zwischen 16 und 24 Jahren alt und betrunken. Der Alkoholkonsum sei in der Eifel ein riesiges Problem, sagt Thiel. Neben Alkohol sind auch Spannungen in den Familien Ursache für das aggressive Verhalten der Jugendlichen. Auch Gewalt in engen Beziehungen bereitet der Polizei nach wie vor Sorgen. Rauschgift: Das Thema Rauschgift ist ein Dauerbrenner. "Das ist ein Alltagsgeschäft, das wir permanent im Blick haben", sagt Thiel. Wegen der Nähe zur Grenze habe man es weniger mit Großdealern zu tun als vielmehr mit Konsumenten, die sich regelmäßig selbst versorgen oder ihren Konsum durch das Dealen im kleinen Maßstab finanzieren. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Rauschgiftfahndern aus Wittlich wurden 256 Fälle bearbeitet, von denen 98 Prozent aufgeklärt werden konnten. Auch weil Rauschgiftkriminalität oft mit Diebstählen oder Autoeinbrüchen einhergeht, die der Beschaffung von Bargeld dienen, hat die Polizei vor, diese Szene "konsequent im Auge zu behalten". Diebstahl: Die Zahl der Einbrüche ist im Vergleich zum Vorjahr mit 278 Fällen in etwa gleich geblieben. Bei 58 handelte es sich um Wohnungseinbrüche. "Wenn in Wohnungen eingebrochen wird, geben wir unser Bestes", sagt Thiel. Denn bei kaum einer anderen Straftat sei das Sicherheitsgefühl der Menschen so sehr beeinträchtigt. Rund 30 Prozent der Taten konnten aufgeklärt werden. Die Täter zu ermitteln sei auch deshalb schwierig, weil es sich oft um durchziehende Banden handele. Zwei Einbruchserien in Gerolstein und PKW-Aufbrüche an den Maaren konnten aufgeklärt werden, während die Täter, die Üxheim, Berndorf, Gerolstein und Kelberg unsicher gemacht hatten, dank verstärkter Polizeipräsenz und Wachsamkeit der Bevölkerung lediglich "vertrieben" wurden. Gehäuft kam es wegen der gestiegenen Rohstoff-Preise 2007 auch zu Treibstoff- und Metalldiebstählen. Die Zahl der "einfachen Diebstähle", bei denen nicht erst ein Schloss oder Fenster aufgebrochen werden muss, um an das begehrte Gut zu kommen, ist mit 483 Fällen hingegen stark rückläufig.Internet-Kriminalität: In 430 Fällen sind 2007 Menschen aus dem Kreis Daun Internet-Betrügern aufgesessen und haben für Ware bezahlt, die sie nie bekommen habe, oder Ware versandt, die ihnen nie bezahlt wurde. Die Aufklärungsquote liegt mit 87,4 Prozent um fünf höher als 2006. Stark zugenommen hat auch die Zahl der Anzeigen gegen "Gratis- und Werbedienste", die als vermeintlich kostenlose Gewinnversprechen im Briefkasten landen.

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