Eine Nacht im Krankenhaus

Wieder "gesund und in der Schule" sind nach Angaben von Hillesheims Realschul-Rektor Peter Steffgen die zwei Dutzend Schüler, die nach dem Feuerlöscher-Streich von fünf Mitschülern auf dem Bahnhof in Oberbettingen am Montag mit Atemwegsreizungen in Krankenhäuser eingeliefert worden waren (der TV berichtete).

Hillesheim. (mh) Während diejenigen Schüler, die nach dem Feuerlöscher-Vorfall in die Krankenhäuser nach Daun und Prüm gebracht worden waren, nach kurzer Untersuchung wieder entlassen wurden, mussten die Patienten in Gerolstein eine Nacht im Krankenhaus verbringen.Telefone standen nicht mehr still

Nachdem es am Montag nach den aktuellen Medienberichten in der Schule "hoch her ging und die Telefone nicht mehr still standen", ist laut Steffgen nun wieder Ruhe in der Augustiner-Realschule eingekehrt. Der Rektor berichtet: "Ich bin sowohl bei der ohnehin angesetzten Elternbeiratssitzung als auch in einem Elternbrief auf den Vorfall eingegangen, halte ihn aber für weniger dramatisch als im Rundfunk dargestellt."Schüler spürten Kratzen im Hals

So hätte sich lediglich ein Schüler bei ihm mit Atemwegsbeschwerden gemeldet, der fünf Mitschüler nannte, die ebenfalls betroffen sein könnten. Und erst im Lauf der Befragung der gesamten Schülerschaft "ist dann auch noch etlichen anderen eingefallen, dass es ihnen im Hals kratzt", sagt Steffgen. Dennoch liegt es ihm fern, den Vorfall herunterzuspielen. Vor allem der Einbruch in das Bahnhofsgebäude wiegt in Augen des Schulleiters schwer. Daher müssten die fünf Schüler mit Sanktionen rechnen — wenn auch mit relativ milden."Einerseits können wir das nicht ungeahndet lassen, andererseits haben alle fünf Schüler bereits Reue gezeigt und sich entschuldigt. Auf die Verhaltensnoten wird sich das aber auf jeden Fall negativ auswirken", kündigt Steffgen an. Und auch er hat seine Lehren aus dem Vorfall gezogen. "Die Einrichtung eines Krisenstabs in der Schule mit klar verteilten Aufgaben wäre wichtig und notwendig gewesen," sagt Steffgen. Daher fordert Rektor, auch um für künftige "Notfälle" besser gerüstet zu sein, einen runden Tisch mit Vertretern der Schulen, der Schulträger und der Einsatzkräfte. Denn beim Vorfall am Montag sei er nach eigenem Bekunden "zeitweise mit der Lage überfordert" gewesen. "Das Telefon hat permanent geklingelt, wir mussten durch alle Klassen gehen, die Sekretärin war nicht da, und dann ist auch noch eine Kollegin kollabiert. Da ist alles zusammen gekommen."In der Hektik kam Information zu kurz

In all der Hektik sei die Information zu kurz gekommen. So habe die Schule erst gegen Mittag erfahren, welches Kind in welches Krankenhaus gebracht worden sei — und habe dementsprechend auch den besorgten Eltern keine genaue Auskunft erteilen können. Steffgen: "Eine ganz schlechte Situation."

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