Eine himmlische (Ab-)Stimmung

Ein schöner "Größenwahn": Als kultureller Meilenstein wird wohl das Musical "Weihnachten fällt aus" (von Peter Schindler) in die Chronik der Grundschule An der Waldstraße eingehen, vor allem wegen der harmonischen Gemeinschaftspräsentation der Schüler mit dem Sinfonieorchester Gerolstein.

 Pro oder contra Weihnachten: Der Reporter fängt gemischte Stimmen ein. Das Publikum ist begeistert. TV-Foto: Gabi Schüller

Pro oder contra Weihnachten: Der Reporter fängt gemischte Stimmen ein. Das Publikum ist begeistert. TV-Foto: Gabi Schüller

Gerolstein. (gs) "Weihnachten ist nur noch Größenwahn, Geschenke, Geschenke, Geschenke... die Menschen wissen ja gar nicht mehr, warum sie Weihnachten feiern!" So stellen es die modernen Engel im Foyer des Himmels auf der Rondell-Bühne fest. Und bekommen den Weihnachtsmann kaum wach für seine enorme Arbeit auf der Erde. Und dann beginnen sie nachzudenken...

"Eine Weihnachtspause würde den Menschen gut tun", beschließen der Weihnachtsmann, und sein Engel-Team merkt selbst: "Es wird Zeit, dass auch wir ruhen und gar nichts tun." Das geht zwar zuerst auch nicht so reibungslos, denn auch Engel haben kleine Weihnachtswünsche, doch dann schreiben sie fix die "alternative" Weihnachtspost an alle Menschen auf der Erde, damit die sich darauf einstellen können, dass Weihnachten in diesem Jahr ausfällt. Kommen auch alle Briefe an? Na ja, fast alle.

Die 87 Jungen und Mädchen der Musical-AG der Grundschule An der Waldstraße unter der Leitung von Hildegard Klaeren und Irmgard Luxen haben mit den rund 25 Musikern des Sinfonieorchesters Gerolstein unter Dirigent Wolfgang Merkes das Musical "Weihnachten fällt aus" von Peter Schindler aufgeführt. Ins Gerolsteiner Rondell kamen 1000 Besucher. Die Koordination der neun Bühnenszenen und dreizehn Lieder oblag Hildegard Klaeren, die allen, besonders auch dem großartigen Helfer- und Bühnenteam, liebevoll dankte. Dieser Weihnachtsfunke war übergesprungen.

Die Musical-Geschichte geht wie folgt weiter: Aber die, die den himmlischen Absagebrief bekommen, freunden sich allmählich mit dem Gedanken an, dass Weihnachten ausfällt und damit der ganze Trubel wie Verwandtenbesuchstress, Essen hier und da, nervende Gedichte-Aufsagerei und Geschenkewahn.

"Wie aus dem vollen Leben" bringen die 87 Jungen und Mädchen der dritten und vierten Klassen auf der dekorierten Bühne und im riesigen Engelchor die kritischen Töne an. Aber Weihnachtsstimmung, die wollen die Leute doch, so findet die Theaterfigur des Reporters heraus.

An wahren Gedanken von Weihnachten erinnern



An den wahren Gedanken Weihnachtens erinnert die Familie mit dem Neugeborenen, die den Absagebrief nicht erhalten hat und sich wie alle Jahre wieder in aller Ruhe auf Weihnachten vorbereitet und einen bescheidenen Wunschzettel zum Himmel schickt. Auf einmal sind alle verwandelt, sagen sich "Frohe Weihnachten" und singen "Welch wundersame Nacht" und finden, "ein Lied ist ein wundersames Geschenk".

Ein wundersames Geschenk für die rund 1000 Zuschauer bei den zwei öffentlichen Aufführungen und einer Kindergarten- und Schulaufführung war wohl diese einzigartige Präsentation des Musicals. Martina Schüßler, Querflötistin beim Sinfonieorchester, war ebenfalls begeistert: "Das Musical ist eine tolle Sache!" Auch Sven Lorig aus der Klasse 3 b sagte: "Ich singe gerne, ich war im Chor, und das Musical hat mir Spaß gemacht."

Auch im Hintergrund funktionierte alles reibungslos. Klaus Burgund, Vorsitzender des Vereins Symphonie-Orchester Gerolstein, sagte: "Die Zusammenarbeit mit der Schule klappt super!" Ein Helfer ergänzte: "Hinter den Kulissen hat alles wunderbar geklappt, die Kinder haben super mitgearbeitet, wir freuen uns über so viel Resonanz."

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