Gerolstein. (bb) Von wegen Mathe, Bio oder Englisch: Die 120 Mädchen und Jungen der fünften Klassen haben an diesem Morgen "Sankt Matthias" auf dem Stundenplan. Am Tag zuvor hatte der Schulpatron Namenstag. Und seit der Religionslehrer Michael Hammer mit Unterstützung seiner Fachkollegen und des Pastoralreferenten Ulrich Stinner im Jahr 2003 die Namensfeier ins Leben rief, ist es zum guten Brauch geworden, den jeweiligen Fünftklässlern Geschichte, Gestalt und Wegweisung des heiligen Matthias nahe zu bringen. Dazu haben in der Schulaula die Kinder, ihre Klassenlehrerinnen und ihre Paten aus dem neunten Schuljahr in einem Halbkreis um ein Regenbogentuch Platz genommen. Die zum Unterstufenchor gehörenden Sechstklässler sitzen am vorderen Bühnenrand, und Klavier- und Querflötenspieler stehen bereit. Michael Hammer eröffnet die Matthias-Feier. Es folgt als Kern das szenische Spiel von der Nachwahl des zwölften Apostels - seinerzeit von Michael Hammer mit Siebtklässlern (die jetzt Abitur machen) für die Bühne aufbereitet und seither Jahr für Jahr aufgeführt. Diesmal spielt die 7c unter Anleitung ihrer Lehrerin Sabine Funke. Pastoralreferent Ulrich Stinner fragt die Schüler nach Beispielen von Wahlen. Sie wissen oder vermuten: der amerikanische Präsident, der Schuldirektor, der Klassensprecher, der Papst, die CDU, die SPD, ein Freund, eine Freundin werden gewählt. "Seid untereinander gute Freunde und Freundinnen", appelliert der Pastoralreferent an die Schüler und sagt mit dem Hinweis auf Matthias-Statue und -Abbildung (siehe Hintergrund) im Treppenhaus der Schule: "Sie soll euch jeden Tag daran erinnern." Nach Fürbitten, Vaterunser, Segenswunsch und Schlusslied wendet sich Michael Hammer noch einmal an die Festversammlung: "In euren Klassenzimmern erwartet euch eine kleine Überraschung."Dass es sich dabei um ein leckeres Schokoladenbrötchen handelt, erzählen Pascal Schmitz und Kimberly Willwertz aus der Klasse 5b dem Trierischen Volksfreund. An der Feier in der Aula habe ihnen besonders das Spiel über die Wahl des Matthias gefallen, sagen sie. "Die Lieder waren schön", meint Pascal. "Die Gebete auch", findet Kimberly.