Einfamilienhäuser für Kleinkinder

Große Herausforderung für die Gemeinden: Wegen des ab August 2010 geltenden Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für Zweijährige müssen auch im Gerolsteiner Land alle Kindergärten umgebaut werden - einige davon im großen Umfang.

 Zum Teil große Umbauten sind nötig, um die Kleinsten demnächst in den Kindergärten im Gerolsteiner Land fachgemäß betreuen zu können. Foto: dpa

Zum Teil große Umbauten sind nötig, um die Kleinsten demnächst in den Kindergärten im Gerolsteiner Land fachgemäß betreuen zu können. Foto: dpa

Gerolstein/Birresborn/Densborn/Kalenborn-Scheuern/Neroth/Pelm. Eine exakte Prognose darüber, wie viel Geld in den kommenden beiden Jahren in die Kindergärten im Gerolsteiner Land investiert werden muss, um den gesetzlichen Auftrag der Aufnahme von Zweijährigen zu erfüllen, gibt es nicht aus dem Rathaus in Gerolstein. Die entsprechenden Erhebungen darüber, welcher zusätzliche Raumbedarf und welche zusätzlichen Anforderungen für die Betreuung der Kleinkinder in den einzelnen Einrichtungen erfüllt werden müssen, würden derzeit erstellt. Das sagte Rathaus-Mitarbeiter Bernd Schmitz auf TV-Anfrage. Bereits jetzt sei aber klar, dass höchst unterschiedliche Herausforderungen zu meistern seien. Während bei einigen Einrichtungen lediglich Zwischenwände herausgebrochen oder gezogen und so für relativ wenig Geld neue Spiel- oder Ruheräume geschaffen werden könnten, stehen andernorts nach grober Schätzung "erhebliche" Investitionen an. Das gilt vor allem für die Kindergärten in der Kernstadt Gerolstein sowie für die Einrichtungen in Birresborn und Pelm, wo aller Voraussicht nach Neu- beziehungsweise Anbauten notwendig werden. ,"Da bewegt man sich schnell im Rahmen eines kleinen Einfamilienhauses", sagt Schmitz.

Derzeit ergibt sich folgendes Bild:

Kernstadt Gerolstein: Wegen der aktuell guten Auslastung der beiden kernstädtischen Kindergärten (Obere Marktstraße und Lindenanlage), die insgesamt 225 Kinder aufnehmen können, ist eine Aufnahme von Kindern ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr derzeit nicht möglich. Eine Ausnahme bildet die Krippengruppe im Kindergarten Lindenanlage, in der derzeit zehn Kinder zwischen null und zwei Jahren betreut werden. Ab August 2010 werden 34 Plätze für Zweijährige benötigt. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Bedarfsanalyse.

Birresborn: Der Kindergarten Birresborn umfasst vier Gruppen (à 25 Kinder). Ab August 2010 müssen bis zu elf Zweijährige aufgenommen werden. Dies setzt bauliche Veränderungen in größerem Umfang voraus. Bauträger ist die Verbandsgemeinde Gerolstein für die vier beteiligten Gemeinden Birresborn, Kopp, Salm und Mürlenbach, die anteilig die erforderlichen Baukosten zu tragen haben. Die Planungen sehen den Anbau eines Gruppenraumes und eines Mehrzweckraumes sowie von Schlafraum, Spielraum und Dusche vor.

Pelm: Der Kindergarten Pelm ist eine dreigruppige Einrichtung, die bis zu 75 Kinder aufnehmen kann. Der Einzugsbereich umfasst neben Pelm auch die Gemeinden Hohenfels-Essingen, Berlingen, Rockeskyll sowie den Stadtteil Gees. Laut einer aktuellen Bedarfsanalyse besteht ein Bedarf an zehn Plätzen für Zweijährige, was einen Anbau notwendig macht.

Müllenborn: Der Kindergarten Müllenborn ist eine eingruppige Einrichtung, in der seit jeher auch zwei Zweijährige aufgenommen werden können. In der Verwaltung geht man von einem zusätzlichen Bedarf von zwei bis drei Plätzen für Zweijährige aus.

Densborn: Der Kindergarten Densborn ist eine eingruppige Einrichtung, die derzeit zwei Kinder ab zweieinhalb Jahren aufnehmen darf. Maximal werden zwei bis drei zusätzliche Plätze für Zweijährige benötigt.

Kalenborn-Scheuern: Der Kindergarten Kalenborn-Scheuern ist eine eingruppige Einrichtung. Seit 2006 können zwei Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr aufgenommen werden. Maximal werden zwei bis drei zusätzliche Plätze für Zweijährige benötigt. Neroth: Im zweigruppigen Kindergarten Neroth wurde kürzlich eine sogenannte geöffnete Gruppe zur Aufnahme von bis zu sechs Zweijährigen genehmigt. Bedingung: Die notwendigen, aber relativ überschaubaren Umbauten (der TV berichtete) müssen bis Oktober diesen Jahres erfolgt sein. Mit Baubeginn wird jeden Tag gerechnet.

In Neroth wie auch allen anderen Einrichtungen wird laut Schmitz aber so umgebaut, dass "wir problemlos weitermachen können". Schließlich greift ab 2013 der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Einjährige.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort