Hillesheim (fs) "Der Hillesheimer Karnevalsverein 1951 beschreitet neue Wege und hat den Termin der Prinzenproklamation statt auf Sonntag, 11.11 Uhr, auf den frühabendlichen Samstag um 18.11 Uhr verlegt", erläuterte der Erste Vorsitzende Gerd Knieps eingangs.

Die Stadthalle im Hotel Augustiner Kloster war mit 300 Besuchern voll besetzt. Nach sechs Jahren überließ Sitzungspräsident Kai Bohn seinem Nachfolger das närrische Feld und betonte, an diesem Tag nur als Zivilist da zu sein.

Mit Bernd Hansen hat der Traditionsverein wiederum einen karnevalistischen Wortkünstler gefunden und zum Einstieg mit "en bissje Spass un Freud dat hätt noch känem Mensch jeschatt" sein Motto verkündet.

Dabei half ihm Sitzungspräsidentin Alex Haas mit Orden und charmanten Sprüchen, das bunt gemischte Programm zügig durchzuziehen.

Nach dem Einziehen der Elferräte und Begrüßung der acht Gastvereine und des Musikvereins mit seinem Dirigenten Dieter Hilgers wurde die anmutige Kinderprinzessin Lea Cossmann verabschiedet. Ihr Cousin Marvin I. (Cossmann) übernahm sogleich mit Jana I. ( Hansen) die Befehlsgewalt über das Kindervolk.

Nostalgischer Rückblick auf ein Narrenjahr

Ihre Hunde Luna und Laila hatten sie beim Gassigehen zusammengebracht, und als Jana einen Prinzen suchte, wusste sie sofort, wen sie an ihrer Seite haben wollte.

Jana Harings (6) freute sich, von der kleinen in die mittlere Garde aufgestiegen zu sein, weil ihr das Tanzen so viel Freude macht. "Die Hüppebützjer übten zweimal wöchentlich seit August mit viel Engagement", berichtet Trainerin Birgit Oos.

Mit einer Show unter dem Titel "Aber schön war es doch", vollgepackt mit Tanz und Gesang, verabschiedete sich das Ex-Prinzenpaar Alfons und Gabi von seinerRegentschaft. Donnernder Applaus versüßte ihnen dabei den Abschied.

Der Einmarsch des Prinzenpaares mit großem Gefolge von Feuerwehrkollegen des Prinzen und der neu formierten HKV- Garde auf die Bühne ließ erwartungsgemäß den Stimmungspegel im Publikum weiter nach oben schnellen.

Bernd Hansen zeigte dem Publikum einen plötzlich aufgetauchten Bierdeckel aus Hallöchens Fundus närrischer Dinge aus dem Jahre 1992. Darauf stand "Wir werden 1993 das Prinzenpaar", signiert von Udo und Juliane. Familiäre Erweiterungspläne stoppten die Einhaltung des Versprechens seinerzeit, aber nun war es im Beisein ihrer Töchter Victoria (16), Jessica (14) und Elena (11) soweit.

Der Prinz, aus einer seit Jahrzehnten sehr dem Karneval verbundenen Großfamilie stammend, löste den Wunsch seines verstorbenen Vaters ein: "Enmol Prinz zu sinn in Helleshem". Nach der feierlichen Inthronisation des Prinzenpaares gab es traditionsgemäß ein donnerndes "Dreimal Hillesheim, Niederbettingen, Bolsdorf Alaaf".

Stadtbürgermeister Matthias Stein übergab anschließend den Rathausschlüssel und lobte die Bereitschaft des Stadtteiles jenseits der ehemaligen Bahnlinie, aus dem bereits nun das fünfte Prinzenpaar stammt, das für das hohe Amt der Narretei gewonnen werden konnte. Stein mutmaßte allerdings, dass auch in den anderen Stadtteilen weitere blaublütige Bewerber zu finden sind.

Die Sitzungspräsidenten gratulierten: "Wir alle hier auf der Bühne, dazu die Musikanten und die Garde, freuen uns, liebe Prinzessin Juliane und lieber Prinz Udo, als Euer Gefolge durch diese Session zu wandern."