Energie erhitzt die Gemüter

Die Grünen haben kritisiert, dass die Verwaltung Energieeinsparung in öffentlichen Gebäuden in der VG Gerolstein nicht ernst nehme. Fakt ist: Es sind bereits etliche Daten - als Grundlage für Sanierungen - erfasst worden.

 Um die Sanierung alter Gebäude, die viel Energie verschwenden (zu erkennen an den rot markierten Stellen), hat sich in Gerolstein eine Debatte entfacht. Foto: TV-Archiv

Um die Sanierung alter Gebäude, die viel Energie verschwenden (zu erkennen an den rot markierten Stellen), hat sich in Gerolstein eine Debatte entfacht. Foto: TV-Archiv

Gerolstein. In Sachen "Gebäudesanierung und Energieeinsparung" attackierte das VG-Ratsmitglied Tim Steen (Bündnis 90/Die Grünen) dieser Tage Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) heftig. Er sagte: "Seit 2004 bin ich dran an dieser Sache und warte auf Antworten von der Verwaltung, doch es kommt nichts." Und das, obwohl bereits im September 2004 beschlossen wurde, dass in den öffentlichen Gebäuden im Gerolsteiner Land der Energieverbrauch (durch kurzfristige Maßnahmen oder Sanierungen) reduziert werden soll. Energiekosten sind zum Teil um die Hälfte gestiegen

Zuvor sind aber erst einmal die Daten aller öffentlichen Gebäude zu erfassen: vom Alter über den Zustand und die verwendeten Materialien bis hin zu den Verbrauchskosten für Öl, Gas, Wasser und Strom seit 2002. Eines der Ergebnisse brachte Guido Müller, zuständiger Mitarbeiter im Gerolsteiner Rathaus, auf den Punkt: "Die Energiekosten für einzelne Gebäude sind teilweise um bis zu 50 Prozent gestiegen."Und weil die Datenerfassung viel Zeit beanspruche, wies Pauly die Kritik deutlich zurück. Bislang sind für 25 Gebäude die Daten erfasst worden: Neben den in Trägerschaft der VG stehenden Objekten (Rathaus, Feuerwehrgebäude, Schulen und der Kindergarten Pelm) sind dies die städtischen Kindergärten Lindenanlage, Alter Markt und Müllenborn. "3500 Datensätze sind so bislang verarbeitet worden", sagte Müller. Weitere 85 Gebäude (Gemeindehäuser in den Dörfern sowie Gebäude in der Stadt wie das Alte Rathaus oder das Rondell) sind noch zu erfassen.Danach sollen Quervergleiche angestellt werden: beispielsweise zwischen einzelnen Kindergärten in der VG und später auch mit Einrichtungen in Nachbar-VGs.Ziel ist es, den Verbrauch transparenter zu machen, um auf Veränderungen reagieren zu können, und zu sehen, wo die größten Einsparpotenziale stecken. "Ob das dann alles realisiert wird, was wir vorschlagen, weiß jetzt aber noch niemand", sagt Müller. Sanierungskosten (zwei Beispiele): Grundschule Gerolstein: Innendämmung: 20 000 Euro; Dachdämmung (Flachdach mit Aufdachdämmung; ohne Sporthalle): 180 000 Euro; Heizung (mit Sporthalle: Umstellung von Elektroheizung auf Gaskesselanlage mit 400 KW und 8000-Liter-Pufferspeicher): 150 000 Euro Grundschule Birresborn: Fenstererneuerung (ohne Sporthalle; Fenster im Dachgeschoss bereits erneuert): 50 000 Euro; Außendämmung (ohne Sporthalle): 98 000 Euro; Dachdämmung (geneigtes Dach mit Aufdachdämmung; ohne Sporthalle): 95 000 Euro; Heizungsanlage (mit Sporthalle: Umstellung von Elektro-Nachtspeicher-Heizung (Schulgebäude) und Heizölkessel (Sporthalle) auf z.B. neuen Heizölkessel mit 222 KW und Pufferspeicher): 100 000 Euro.

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